"Du spinnst doch"

Seit 65 Jahren verheiratet: Zur Eisernen Hochzeit schenkte Helmut Pröbster seiner Berta Rosen

23.1.2023, 14:42 Uhr
Nach anfänglicher Skepsis seitens der Braut läuteten schließlich 1957 die Hochzeitsglocken.

© Foto: Privat Nach anfänglicher Skepsis seitens der Braut läuteten schließlich 1957 die Hochzeitsglocken.

So was gab es im Pflegeheim St. Josef in Kastl noch nie: Der Ehrentag begann mit einer großen Überraschung für Berta Pröbster. Ihr Ehemann ließ ihr einen großen Strauß roter Rosen ins Heim schicken.

Bürgermeister Stefan Braun überbrachte dem Jubelpaar herzliche Glückwünsche. Später wurde im kleinen Familienkreis in gemütlicher Runde gefeiert.

Berta Pröbster, geborene Scherm, wurde 1933 in München geboren. Als sie drei Jahre alt war, zog die Familie ins Frankenland nach Schwaig. Ab ihrem zwölften Lebensjahr engagierte sie sich in der katholischen Jugend der Pfarrei St. Bonifatius in Röthenbach.

Dort lernte sie den geborenen Röthenbacher Helmut Pröbster kennen. Mit 18 Jahren traute er sich, seiner drei Jahre älteren Berta an der Gartentür seiner zukünftigen Schwiegereltern einen Heiratsantrag zu machen.

Zuerst war die Braut Berta skeptisch

Nach anfänglicher Skepsis (Berta Pröbster: "Du spinnst ja ein bisschen!") läuteten schließlich 1957 die Hochzeitsglocken. Die standesamtliche und kirchliche Trauung fand, so wie damals üblich, am gleichen Tag statt. Anschließend wurde mit 30 Gästen im Elternhaus der Braut gefeiert.

Bis zur Geburt des ersten Sohnes Martin 1960 übte Berta Pröbster ihren Beruf beim Post-Scheck-Amt Nürnberg aus, danach war sie Hausfrau und Mutter. 1962 wurde der zweite Sohn Wolfgang geboren. Den Traum vom Eigenheim erfüllten sie sich 1964. Dort verbrachten sie viele glückliche Jahre.

Der Sohn gab den Anstoß zum Umzug nach Kastl

Obwohl sie in ihrer alten Heimat fest verwurzelt und ehrenamtlich vor allem in der Pfarrei St. Bonifazius Röthenbach sehr engagiert waren, entschlossen sie sich aufgrund von Berta Pröbsters Erkrankung in die Pflegeeinrichtung nach Kastl zu ziehen. Das war für Helmut Pröbster kein Neuland, denn schließlich arbeitete er von 1968 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 in einem Röthenbacher Altenheim als Hausmeister.

Den Anstoß dazu gab Sohn Martin, der mit seiner Familie in Kastl ein Haus baute und scherzhaft zu seinen Eltern sagte: "Da ist es so schön. Da könnt ihr doch auch hinziehen."

Den Anfang machte im September 2020 Berta Pröbster. Nach einmonatigem Probewohnen zog auch ihr Mann ein. Seitdem genießen die beiden die gemeinsame Zeit mit ihren Söhnen, zwei Enkeln und zwei Urenkelkindern, die oft zu Besuch kommen. Bei schönem Wetter sieht man die beiden durch Kastl spazieren gehen. Sie nehmen gerne an den Aktivitäten und Festlichkeiten im Haus teil. Außerdem sind sie immer für ein Pläuschchen mit Mitarbeitern und Bewohnern zu haben. Das Team der Pflegeeinrichtung wünscht den beiden noch viele glückliche und vor allem gesunde Jahre.

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