Rückblick und Feier

Seit zehn Jahren gibt es das Generationennetzwerk Berngau

15.5.2022, 19:00 Uhr
Das Generationennetzwerk wird 10 Jahre alt - und das wurde gefeiert.

© Anne Schöll, NNZ Das Generationennetzwerk wird 10 Jahre alt - und das wurde gefeiert.

Als vor über zehn Jahren an der Entstehung eines Generationennetzwerkes in Berngau experimentiert wurde, war ein solches Konstrukt noch ein Exot in den ländlichen Kommunen in der Region. Inzwischen hat sich das „Kümmern um die Bürger“ zu einem nicht mehr zu umgehenden Baustein im gemeindlichen Aufgabenspektrum entwickelt.

Bürgermeister Thoms Meier brachte es auf den Punkt: „Gerade in den letzten Wochen lesen wir immer wieder davon, dass sich Gemeinden zusammenschließen und einen hauptamtlichen Jugendpfleger anstellen“. In Berngau ist man schon zehn Jahre weiter.

Quartiersmanager und Alt-Bürgermeister Wolfgang Wild mit seinem Vortrag „Wie alles begann“

Quartiersmanager und Alt-Bürgermeister Wolfgang Wild mit seinem Vortrag „Wie alles begann“ © Anne Schöll, NNZ

Beim Festabend, zu dem Personen, die in diesem Netzwerk aktiv sind, eingeladen waren, ehemalige und amtierende Gemeinderäte sowie Vertreter der Politik wie Finanzminister Albert Füracker oder MdB Susanne Hierl dankte Meier seinem Vorgänger Wolfgang Wild, der sich damals gegen Widerstände durchgesetzt und den Grundstein für dieses Jubiläum gelegt hat.

Ganzheitlicher Ansatz

Meier betonte, das Generationennetzwerk hat einen ganzheitlichen Ansatz, von dem nicht nur Kinder und Jugendliche profitieren. „Man kümmert sich von Geburt (Mutter-Kind-Gruppen) an bis ins hohe Alter (Gemeindenachmittage, Nachbarschaftshilfe) um die Mitbürger." Im letzten Jahr habe man das Generationennetzwerk um den Baustein Quartiersmanagement erweitern können. Die dabei entstehende Beratungsleitung, beispielsweise für Projekte im Sanierungsgebiet oder altersgerechtes Wohnen können eine wichtige Hilfestellung für Gemeindebürger sein, so Meier.

Die Sieger des Malwettbewerbs freuen sich doppelt: Zum einen sind ihre Bilder ausgestellt, zum anderen haben sie einen Preis erhalten

Die Sieger des Malwettbewerbs freuen sich doppelt: Zum einen sind ihre Bilder ausgestellt, zum anderen haben sie einen Preis erhalten © Anne Schöll, NNZ

„Neben den direkten Leistungen, zum Beispiel in der Jugendarbeit, ist das Generationennetzwerk eine wichtige Unterstützung für unsere ehrenamtlich Engagierten in Vereinen und Organisationen. Mit ihm bieten wir kompetente Ansprechpartner, die schnell und unkompliziert unterstützen und koordinieren können“.

Wie alles begann

Wolfgang Wild, der inzwischen zum Quartiersmanager bestellt worden ist, erinnerte daran, wie alles begonnen hat und dankte den damaligen Gemeinderäten, die diesen nicht ganz leichten Weg mit ihm gegangen sind, Klaus Zeitler von Sireg, der seit vielen Jahren mit Rat und Tat die Gemeindeentwicklung unterstützt, der hauptamtlichen Generationenmanagerin Christine Häring und allen Bürgern, die sich engagieren. Viele Gespräche seien im Vorfeld geführt worden, bevor man mit dem Konzept, das schon im Dorf vorhandene soziale und ehrenamtliche Engagement zusammenzuführen und weiterzuentwickeln, auf Akzeptanz gestoßen ist, erinnerte sich Wild.

Und da war da noch die Finanzierung, der zunächst die Aussage „Jugendarbeit ist Aufgabe der Kommune“ entgegenstand. Dank der Verbindungen von Klaus Zeitler zur Regierung habe man dann noch Fördermittel, zunächst über ein Programm des Umweltministeriums, dann über „soziale Dorfentwicklung“ und nun über die Städtebauförderung generieren können.

Vier Redner, v.li., Thomas Röbke, Wolfgang Wild Albert Füracker und Thomas Meier referierten zum Jubiläum „Zehn Jahre Generationennetzwerk Berngau“

Vier Redner, v.li., Thomas Röbke, Wolfgang Wild Albert Füracker und Thomas Meier referierten zum Jubiläum „Zehn Jahre Generationennetzwerk Berngau“ © Anne Schöll, NNZ

Als erster hauptamtlicher Generationenmanager habe Markus Ott in den Anfängen Akzente gesetzt. Nach ihm seien Anja Meier und nun Christine Häring gefolgt, alle vernetzt mit dem Kreisjugendring, was die Entwicklung begünstigt habe. Zum Generationennetzwerk gehören neben dem Arbeitskreis die Teeniegruppe, der Jugendtreff, ein lokaler Kinder- und Jugendplan, der in einem Jugendforum mit ausgearbeitet worden ist, die Jugendbeauftragten, die maßgeblich am Ferienprogramm mitwirken, Dorfkino und Dorflauf, gemeinsamer Mittagstisch mit Schülern und Senioren und vieles mehr.

Dörflichen Charakter erhalten

Die Räume in der ehemaligen Knabenschule und die Erkläranlage mit dem Pavillon stehen als öffentliche Treffpunkte für das Netzwerk bereit. Wild schnitt noch das Thema Quartiersmanagement an. Ziel sei es, dass das Dorf seinen dörflichen Charakter mit den dorftypischen Bauwerken behält, nicht alle alten Gebäude abgerissen werden.

Aktuelle Beispiele sind das Lukas-Anwesen oder das Nebengebäude im Distler-Anwesen, das als Standort für den gemeindlichen Bauhof hergerichtet wird. Als Gastredner, die ebenfalls Ehrenamt und soziales Engagement als Schwerpunkte hatten, waren Dr. Thomas Röbke, vom Landesnetzwerk für bürgerliches Engagement in Bayern und Finanzminister Albert Füracker geladen.

Tags darauf wurde in der Erkläranlage kräftig gefeiert mit Livemusik, Auftritten verschiedener Tanzgruppen, Hüpfburg, Torwandschießen und der Prämierung der Bilder vom Malwettbewerb, der im Vorfeld ausgeschrieben worden war zum Thema Generationennetzwerk. Gewonnen haben unter den über 30 Einsendungen die Marienkäfergruppe der KITA Berngau, Marie Galuschka (6 Jahre), Johanna Bittner (7 Jahre), Alexander Kriechbaum (11 Jahre) und Stefan Götz (44 Jahre).

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