Sengenthal: Zwei Alternativen zum Hohlweg-Ausbau bei Winnberg

28.3.2021, 14:57 Uhr
Sengenthal: Zwei Alternativen zum Hohlweg-Ausbau bei Winnberg

© Foto: Wolfgang Fellner

Ungeachtet der überregionalen Aufmerksamkeit, die der Hohlweg bei Winnberg bekommen habe, würden die Ausbaupläne zu seiner Zerstörung weitergehen, schreibt Guttenberger. Bisher habe sich niemand von den Verantwortlichen zu einem Statement für den Erhalt des Hohlweges hinreißen lassen.

 "Es mag ja sein, dass anfangs der Wert und die Bedeutung des Hohlwegs nicht erkannt wurde, aber muss man dann zwingend daran festhalten?", fragt der BN-Vorsitzende.


Der Hohlweg-Ausbau ist Thema im Gemeinderat


Es sei für ihn zudem nicht erkennbar, dass Alternativen untersucht würden. Dabei seien diese im Gelände aus früheren Wegführungen schon fast vorgegeben.

Vergleichbar großer Eingriff

"Wenn man das Gelände begeht, stößt man automatisch darauf", schreibt Guttenberger, und schlägt einen Weg vor, der komplett südlich des Hohlweges verlaufe und weiter oben am Hang auf einen bereits bestehenden Fahrweg treffe.

 

Eine weitere Alternative könnte den Hohlweg unterhalb der Schlucht kreuzen und nördlich davon parallel dazu nach oben führen. Am Eingang zur Schlucht träfe er wieder auf den bisherigen Weg. Diese Möglichkeiten sollten ernsthaft in Betracht gezogen werden, fordert Guttenberger.

"Aber das AELF mauert und führt das Schreckgespenst eines großen Eingriffs an", schreibt Guttenbwerger weiter. Er bezweifelt, dass der Eingriff bei den Varianten so viel größer wäre als zum Ausbau des Hohlwegs: Die Anzahl der Bäume, die gefällt werden müssten, dürfte ähnlich sein. Erdbewegungen, Schotterauffüllungen, das sei bei allen Varianten notwendig.

Daran komm man nicht dran vorbei, meint Guttenberger, denn "die Maschinen werden auch nicht kleiner". Wenn der Weg einen bestimmten Ausbauzustand erreicht habe, würden die Begehrlichkeiten auch für größere Fahrzeuge steigen. Dann würde die Schlucht wieder zum Hinderns, fürchtet der BN-Chef.

Aktenzeichen beim Denkmalamt

Der Hohlweg gehört der Gemeinde. Für Alternativen müssten die Waldbesitzer Grund abtreten. Das wäre bei einem Flächentausch aber ein Nullsummenspiel, so Guttenberger. Zudem würden die Waldbesitzer davon profitieren, schließlich sei die Waldbewirtschaftung auch der Auslöser für die Planungen gewesen.

Für den Hohlweg sprechen laut Guttenberger, neben den emotionalen Erlebnisgefühlen, dass er im Managementplan des FFH-Gebietes als erhaltenswert aufgeführt sei. Und er habe immerhin bereits ein Aktenzeichen beim Denkmalamt. Da wäre es angebracht, Alternativen aufzuzeigen und zumindest abzuwägen.

"Es kann nicht sein, dass mit öffentlichen Geldern, mit denen der Ausbau bezuschusst wird, ein denkmalwürdiges Landschaftselement zerstört wird, das für die Allgemeinheit bedeutsam ist", findet Guttenberger.


Weitere Hohlwege in der Umgebung von Neumarkt


 

Keine Kommentare