Sengenthaler Bauhof mit positiver Ökobilanz

29.8.2017, 11:12 Uhr
Sengenthaler Bauhof mit positiver Ökobilanz

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Bürgermeister Werner Brandenburger freute sich dass die ausführenden Handwerker und das Architekturbüro anwesend waren, die auch die Vorgehens- und Denkweise dieses Bauprojektes in einem anderen Licht erscheinen ließen. CO2-neutral und ökologisch waren dabei die Schlagwörter für das zukunftsträchtige Bauwerk in Sengenthal, das nach Fertigstellung etwa 4,2 Millionen Euro verschlungen haben dürfte, so Brandenburger.

Wie Michael Kühnlein jun. bei den Führungen immer wieder erwähnte, besticht der erste in der Oberpfalz gebaute Bauhof in Massivholz-Bauweise besonders durch seine Ökobilanz. Durch das eingelagerte CO2 im Holz sei der Ausstoß wesentlich geringer als im Vergleich zur Aluminium- oder Stahlbauweise und damit überaus positiv. Kühnlein nannte ein Beispiel: Bei einer Tonne Holz spart man 1550 Kilogramm CO2 ein, bei einer Tonne Aluminium stößt man dagegen 13.000 Kilogramm CO2 aus. Noch dazu wurde durch die beteiligten Firmen, die ausschließlich aus der Region stammen, beim Bau einheimische Fichte und Lerche verwendet. Dadurch waren kurze Beschaffungswege möglich, was ebenfalls zur CO2-Ökobilanz beitrage. Große Ziele setzte man sich schon bei der Planung. "Es stellte uns gewissermaßen vor große Herausforderungen, denn man wollte mit Holz wirtschaftlich bauen", sagte Kühnlein.

Gut eineinhalb Jahre wurde ausgiebig Vorarbeit in die Planungen des 70 mal 30 Meter großen Bauhofes gelegt. Die Baumaßnahme erforderte einen hohen Grad an Detailplanung, da mit allen Handwerkern wie Lüftungs-, Elektro- und Sanitär- oder den Tragwerksplanern jedes Detail vorab besprochen werden musste. Schwerpunkte und Herausforderungen gab es dabei viele, die aber mit der großen Handwerkerfamilie gut gemeistert wurden.

Lange nichts zu sehen

Das Besondere daran sei gewesen, so Kühnlein, dass man lange nichts von der Baumaßnahme gesehen habe, da die Wände, Pfeiler und Tragwerke mit Dämmung bei der Zimmerei Johann Hecker in Altmannsberg nach Termin und Vorgabe in der Halle gefertigt wurden. Allein das Dachtragwerk mit seinen 25 Metern Spannweite aus verleimten Mehrschichtplatten und den darüber liegenden Trägerelementen aus einer Schraub- und Pressverleimung zwischen 30- und 70 Zentimetern Höhe verlangte schon ein gehöriges Wissen, so Kühnlein.

Dieses leichte Satteldach mit Hinterlüftungsebenen bekommt jetzt noch eine verschweißte Flachdachfolie als Abschluss. Die Untersicht der fertigen sichtbaren Deckenkonstruktion wird mit Energie einsparender LED-Beleuchtung im Innen- und Außenbereich ausgestattet. Die große Fahrzeughalle wird durch verglaste Sektionaltore für eine natürliche Belichtung sorgen.

Der Boden der Fahrzeughalle wurde mit Glasschaumschotter als Dämmung ausgestattet, eine Fußbodenheizung sorgt für die nötige Wärme, die durch eine Luft-Wärmepumpe betrieben wird.

Schmuckstück des Bauhofes ist die 450 Tonnen fassende Salzhalle, komplett aus Fichtenholz gebaut. Der noch fehlende Asphaltboden wird in den nächsten Tagen eingebaut, denn die bestellten 350 Tonnen Salz werden im September geliefert, sagte Bürgermeister Werner Brandenburger. Der Umzug des Bauhofes soll dann ab Mitte November Schritt für Schritt erfolgen. Da das Interesse so groß war, versicherte der Bürgermeister, im nächsten Frühjahr, wenn alles im Bauhof bestückt ist, nochmals einen Tag der offenen Tür abzuhalten.

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