Sengenthaler müssen mehr für Hunde berappen

9.3.2021, 09:47 Uhr
Wer ein Zamperl hat in Seubersdorf muss künftig mehr Hundesteuer zahlen. 

© Peter Steffen Wer ein Zamperl hat in Seubersdorf muss künftig mehr Hundesteuer zahlen. 

 Ausgelöst durch die Diskussion um das zunehmende Problem mit Hundekot in der vorhergehenden Sitzung hat der Gemeinderat nun entschieden, die seit langem unveränderten Hundesteuersätze zu erhöhen.

Für den ersten Hund zahlen Besitzer rückwirkend zum 1. Januar 50 Euro statt bisher 31 Euro pro Jahr, für jeden weiteren Hund werden 60 Euro statt 41 Euro fällig. Die Steuersätze für Kampfhunde wurden deutlich erhöht und steigen von 123 Euro für den ersten Hund auf 200 Euro sowie auf 240 Euro für jeden weiteren Hund.

 

Damit bewegt sich Sengenthal im Mittelfeld der Landkreisgemeinden und ist weit von den Spitzensätzen entfernt – Velburg etwa setzt 100 Euro für den zweiten und 150 Euro für den dritten Hund an, während in Neumarkt der Steuersatz für Kampfhunde bei 600 Euro liegt. Für Hunde auf Hofstellen, Rettungs- und Blindenhunde gelten wie bisher Ermäßigungen oder Steuerbefreiungen.

Werner Brandenburger betonte, dass auch eine erhöhte Hundesteuer keinen Freibrief darstelle, dass ein Hund seine Haufen überall absetzen dürfe. Stephan Kratzer regte an, Hundemarken auszugeben, damit leichter zu überprüfen sei, ob ein Hund auch angemeldet sei. Hier sucht die Verwaltung nach einer günstigen Lösung.

Kläranlage wird teurer

Wenig erfreulich ist die Kostenentwicklung bei der Kläranlage Reichertshofen: Die Maßnahme hat sich im Vergleich zur ursprünglichen Kostenvergleichsrechnung um rund 600 000 Euro verteuert. Um die Mehrkosten aufzufangen, müssen nach Fertigstellung die Abwassergebühren erhöht werden. Neben der Kostensteigerung in der Baubranche waren hier Forderungen des Wasserwirtschaftsamts verantwortlich, die drei Nachplanungen erforderten.

Die Nachrüstung der Pumpstation Buchberg wäre auch ohne den Kläranlagen-Rückbau nötig geworden, während der Rückbau der Pumpstation Mooswiese langfristig Kosten spart. Das 170 000 Euro teure Regenüberlaufbecken hingegen hätte auch bei einer Sanierung der Kläranlage gebaut werden müssen. Der Planer sieht kein Einsparpotenzial an anderer Stelle.

Strombedarf gesunken

Massiv zurückgegangen ist der Strombedarf des Bauhofs seit dem Umzug in den Neubau: Statt rund 4000 kWh pro Jahr werden durch LED-Beleuchtung und energetisch nachhaltige Bauausführung nur noch 722 kWh benötigt. Stephan Kratzer regte an, bei allen Gemeindebauten Optimierungspotenziale auszuloten.

Enttäuscht zeigte sich Brandenburger über die geringe Beteiligung der Gemeinderatsmitglieder beim Online-Bürgerdialog zur Juraleitung. "Es ist klar: Die Leitung wird kommen, jetzt müssen wir die bestmögliche Lösung für die Gemeinde anstreben", so sein Fazit der Veranstaltung.

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