Sportlicher Geistlicher: Pfarrers GTI den Weg gebahnt

6.3.2019, 13:40 Uhr
Sportlicher Geistlicher: Pfarrers GTI den Weg gebahnt

© Werner Sturm

Eine große Schar Zuschauer und die gestrenge Gendarmerie hatten sich dort versammelt und erwarteten die abenteuerlich vermummten Gestalten. Musikanten spielten auf, Haberermeister Thomas schwor die finstere Gesellschaft auf das Treiben ein. Ein "Haberer schiast´s, Haberer schreit´s, mir san im Recht, Haberer läut´s", erklang.

Denjenigen, die keinen Spaß verstehen, wurde von den Haberern die letzte Chance eingeräumt, die Flucht zu ergreifen. Keiner wurde verschont, und so traf der Spott der Haberer den Pfarrer, einen bekennenden GTI-Fahrer. Damit dessen tiefergelegte Sportlimousine auch in die Garage im Pfarrgarten passt, habe kurzerhand der Kirchenbeirat ausrücken müssen, um die Schwelle der Garage umzurüsten.

Auch den Diakon traf es hart: "In Hamberg sind die Ministranten samt einer Taufgemeinde schon in der Kirche gesessen, aber der Diakon hat verpennt." Aus sicherer Quelle wisse man aber, dass das Kind mit Verspätung doch noch getauft wurde.

Anstatt eine hundertjährige Buche beim Burggraben in Breitenenegg auszudünnen, wie es ihr Auftrag gewesen sei, hätten die fleißigen Gemeindearbeiter kurzerhand den kompletten Baum umgesägt, erzählten die Haberer. "Wie wir gehört haben, ist das aus Zeitmangel geschehen, wie sonst hatten sie sonst rechtzeitig um Neun wieder bei der Brotzeit beieinander stehen können."

Auf die Schippe genommen wurden ferner Zeitgenossen aus Dürn, die überzeugt gewesen seien, dass sie für einen Skiausflug nach Frankreich kein Navi bräuchten, mit der Folge, "dass sie 200 Kilometer in falscher Richtung nach Mailand unterwegs gewesen sind und bei der Heimfahrt denselben Fehler in ähnlicher Form nochmals gemacht haben".

Äußerst kritisch reagierten die finsteren Gesellen auf die Schließung der Erddeponien in der Gemeinde. Da könne kein Bauherr mehr einen Keller ausheben, weil er allein schon für den Erdhaushub das Ersparte auf den Kopf hauen müsse. So ging es gestreng, aber lustig weiter. Eine Frau wurde ausgespielt, die beim Tanken in Dietfurt anscheinend von der Vielfalt der Spritsorten überfordert gewesen ist. "Wir raten ihr, auf ein Elektroauto umzustellen, da braucht man an der Tankstelle nicht mehr ganz so viel auswählen."

Unterhosen wenden

Einem Mitbürger, der bei einer Schneeschuhwanderung auf der Winkelmoosalm angeblich die Unterwäsche zu knapp kalkuliert hat, raten die Haberer: "Unterhosen kann man zwei Mal verwenden, wenn man sie umdreht." Lacher gab es noch über einen Heimwerker, der im wahrsten Sinne des Wortes sein Internet samt Hauptstromleitung aufgebohrt hat. Erst der örtliche Elektromeister habe das Ganze wieder in Betrieb nehmen können. Und schließlich habe das Faschingsprinzenpaar heuer seinen Prunkwagen so groß ausgelegt, dass man seine farblichen Spuren noch an einem Haus in der Dürner Straße erkennen könne. Alle Geschichten und Moritaten wurden vom Haberermeister mit einem kräftigen "Haberer is´woahr" kommentiert. Die Antwort erschall schnell und laut: "Woahr is."

Karl der Große muss herhalten

Vor der traditionellen Wirtshaus-Runde wird ein armer Sünder im Namen von Karl dem Großen dazu verurteilt, alle Bänke im Gemeindebereich zu restaurieren und jedem Haberer eine Maß zu spendieren. Grund für die harte Strafe war die turbulente Suche nach einer verschwundenen Parkbank in Langenthonhausen, die nach langem Hin und Her letztendlich im Bushäuschen gefunden wurde. Die Urteilsbegründung lautete: "In Zukunft prüft´s zunächst mal alle Einzelheiten, bevor ihr jemand mit Unwahrheitem bezichtigt."

Ein zweiter Angeklagter wurde dazu verdonnert, den Haberern und seinen Freunden, die sich um eine kostenlose Autoreparatur gekümmert haben, jeweils einen Kasten Bier zu spendieren.

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