Ermittlungen gegen drei Firmen
Stahl-Diebstahl in Parsberg: Alles nur ein großes Missverständnis?
28.6.2022, 11:05 UhrEs war ein besonders "schwerer" Diebstahl: Vermutlich am 7. März hatten Unbekannte rund 180 Tonnen Schienenschrott und fünf Tonnen Kleineisen in reißfesten Säcken ("Big Packs") abtransportiert, die auf dem Bahnhofsgelände in Parsberg gegenüber der Verladerampe gelagert wurden. Der Sachschaden belief sich auf circa 86.000 Euro.
Wie können tonnenschwere, demontierte Schienenstränge mit einer Länge von sechs Metern unbemerkt verschwinden? Einige Monate haben die Ermittlungen der Bundespolizei gedauert, nun sind sie abgeschlossen. Sie führten zu drei Firmen in drei Bundesländern. Die erste ist in der Oberpfalz beheimatet: "Sie hat den Stahl in Parsberg vermutlich abgeholt", sagt Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.
Der beschuldigte Betrieb gab gegenüber den Ermittlern an, von einer Firma in Niedersachsen mit dem Abtransport beauftragt worden zu sein. Und diese hatte wiederum eine Firma aus Nordrhein-Westfalen angeblich als Auftraggeber. Der Stahlschrott sei teilweise auch schon weiter verarbeitet worden.
"Ich muss hier noch stärker als sonst betonen, dass die Unschuldsvermutung gilt", so Gabriels-Gorsolke. Es könne durchaus möglich sein, dass ein oder mehrere rechtmäßige Aufträge bestanden haben. Rein formell müsse die Staatsanwaltschaft die drei Verantwortlichen der Firmen für die Dauer des Verfahrens als Beschuldigte führen. "Es kann aber natürlich auch sein, dass alles ein großes Missverständnis ist."
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