Stauf steht auf gegen B299-Ausbau

17.1.2020, 10:24 Uhr
Stauf steht auf gegen B299-Ausbau

© Foto: Helmut Sturm

Von der Brisanz für Stauf hätten sie nur von einem Staufer erfahren, der zufällig eine Stadtratssitzung besuchte. Neben persönlichen Befindlichkeiten ist es vor allem die Befürchtung, dass durch den Aus-bau mehr Verkehr nach Stauf hineingeführt wird. Als eine der Hauptursa-chen dafür haben die Staufer die geplanten Auf- und Abfahrten vor und nach der Brücke ausgemacht. Sie seien ja geradezu eine Einladung, durch Stauf nach Berngau zu fahren.

Kaum Gehör bei der Stadt

Schnell wurde deutlich, dass es eine einfache Lösung im Sinne aller Staufer nicht gibt. Luis Urban, der Sprecher der Initiative aus dem Bereich der Anlieger der Staufer Hauptstraße, der Buchberger- und Moosweiherstraße und der Hauptverkehrsadern in Stauf legte den Sachstand der Planungen von 2015 bis heute dar. Für offizielle Aussagen fehlten ihm die notwendigen Einblicke und Unterlagen. Diesbezüglich hielten sich die zuständigen Behörden von Stadt, Kreis und bei der Regierung ziemlich bedeckt, bedauerte er.

Aufgeführt waren auf seiner Über-sicht die dazugehörigen Aktionen der Staufer. Darunter ein Arbeitsgespräch mit der Stadt am 16. Oktober 2019, bei dem man im Rathaus einer Phalanx der Kompetenz gegenüber saß und mit seinen Anliegen nicht wie erhofft durchdrang.

Es zeigte sich, dass die oberste Priorität eben die möglichst schnelle und reibungslose Leitung des Fernverkehres um Neumarkt herum sei – ohne Ampelkreuzungen. "Wechselseitige Dreispurigkeit" sei das Zauberwort gewesen.

Manfred Isenberg informierte über das rechtliche Genehmigungsverfahren bis hin zu Möglichkeiten des begründeten Einspruchs. Es wurde deutlich, dass das Projekt als Ganzes keinesfalls zu verhindern sei. Diverse Maßnahmen wurden diskutiert, am Ende blieben eher defensive Forderungen nach einem Lärmschutzwall und der genauen Beobachtung der Emissionen übrig.

Lärmschutz für alle Anlieger

"Warum klappt das bei uns in Stauf nicht, was in Pölling oder Woffenbach bestens funktionierte?", fragte Urban. Dabei wurde ein deutlich anderes Vorgehen in den anderen Stadtteilen sichtbar: Die Betroffenen trafen sich lange vor Beginn der Planungen mit ihren Stadträten und den Experten aus dem Rathaus vor Ort und suchten gemeinsam nach machbaren Lösungen.

Die anwesenden Stadträte Ursula Plankermann (SPD) und Robert Renker (CSU) äußerten sich während der Veranstaltung nicht – wurden aber auch nicht gefragt.

Als mögliche Lösungsvorschläge für Stauf sahen die Initiatoren um Luis Urban nach dreistündiger Information und Diskussion dies: Einsparung der Anbindung Stauf-Nord an die B299, Einsparung der Kreisverkehre bei Seitz & Braun und beim Staufer Feuerwehrhaus, die Optimierung der Ortsumgehung in Richtung Berngau und Buchberg, Lärmschutzmaßnahmen für alle Anlieger zur B299, eine Verbesserung der Anbindung Berngau auf die Staatsstraße 2238 und weniger Ortsdurchfahrten.

"Wir Staufer bleiben gesprächsbereit für einen konstruktiven Dialog und die Schaffung einer breiten Basis", sagte Urban. Geplant ist ein öffentliches Auftreten beim Besuch von Wirtschaftsminister Aiwanger am kommenden Dienstag bei den Freien Wählern im Staufer Schützenhaus. Weiterhin soll die Gründung einer Bürgerinitiative geprüft werden.

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