Stromtrasse bei Berngau wird aufgerüstet

20.4.2019, 12:51 Uhr
Stromtrasse bei Berngau wird aufgerüstet

Eine Bürgerinitiative (BI) begleitet die Aufrüstung der Stromtrasse durch den Betreiber Tennet kritisch. Wie berichtet, soll der Abschnitt der Stromtrasse, die von Ludersheim nach Sittling geht und in unserer Region auf einer Linie zwischen Allersberg, Postbauer-Heng, Allershofen, Freystadt, Berching, Dietfurt und Altmannstein verläuft, verstärkt werden. Bisher ist sie einseilig und auf 220 kV ausgelegt. Sie soll zur Netzverstärkung aufgerüstet werden mit einem vierfach Seilbesatz zum Durchsatz von 380 kV.

Bürgermeister Wolfgang Wild berichtete dazu, nun sei eine Resolution von der BI verfasst worden, deren Sprecher die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden bei einem Treffen bat, diese Resolution zu unterstützen. Inhaltlich beschreibt das Papier Aufforderungen, beispielsweise, dass die Abstände zur nächsten Wohnbebauung eingehalten werden müssen, die Trassenvariante nicht mit dem Wohnen der Bevölkerung in Konflikt kommen darf. Weiter fordert sie unter anderem, dass der Schutz von Mensch und Natur Priorität haben oder eine Waldüberspannung einer Rodung vorzuziehen sei. Einstimmig votierten die Gemeinderäte, dass sich Berngau diesem Papier anschließen soll.

Auf der westlichen Seite von Röckersbühl soll das Baugebiet an der "alten Freystädter Straße" erweitert werden. Nach einigen Abänderungen gab der Gemeinderat für die detaillierten Planungen "grünes Licht". Ausgewiesen werden elf Bauparzellen für Einfamilienhäuser und fünf etwas größere Bauplätze, auf denen auch Doppelhäuser gebaut werden könnten, aber nicht müssen. Zugelassen sind Bauwerke mit Erd- und Dachgeschoss mit steilen und flachen Satteldächern, Pult- und Flachdächern. Als Abschuss der Häuserreihe zur Flur hin soll ein Grüngürtel gepflanzt werden. Zugestimmt wurde zudem dem Bauantrag der Familie Pöllet in der Lärchenstraße in Berngau, die ihr Einfamilienhaus erweitern will auf drei Wohnungen. "Es ist schon ein massiver Baukörper", so die Meinung des Gremiums. Im Hinblick darauf, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite bereits ähnlich große Häuser stehen und es sich bei dem Objekt um ein Generationenhaus für den privaten Gebrauch durch die Familie handelt, kann gebaut werden.

Berngaus Generationenmanagerin Christine Häring gab im Sitzungsverlauf einen Sachstand zur sozialen Dorfentwicklung in Berngau mit dem Generationennetzwerk als Mittelpunkt.

"Soziale Dorfentwicklung"

Zuvor hatte Wild informiert, dass das Förderprogramm für die Tätigkeit der Generationenmanagerin ausgelaufen sei und man nun in einem anderen Programm "Soziale Dorfentwicklung", aufgelegt vom Landwirtschaftsministerium, untergekommen sei. Generationengerechtigkeit und Inklusionsbemühungen in Berngau seien dafür ausschlaggebende Kriterien gewesen, denn nur zwei bayerische Anträge seien drangekommen.

Häring erläuterte, seitens des Generationennetzwerkes sei man bei den Gesprächen für die Nutzung des Lukas-Anwesens dabei gewesen und habe am Gesamtkonzept der Erkläranlage mitgewirkt. Austauschtreffen mit Nachbarschaftshilfen habe es gegeben und einen gemeinsamen Kurs zur Ausbildung von Babysittern mit Teilnehmern aus Berngau, Deining und Postbauer-Heng, der in naher Zukunft wieder angeboten wird.

Ein anderes Thema sei die Umsetzung des Kinder- und Jugendplans. Beispielsweise versuche man, den Kinowunsch der Kids mit Angeboten im Kulturspeicher umzusetzen. Ganz neu sei auch der gemeinsame Mittagstisch am Donnerstag in der Berngauer Schule mit Schülern und Senioren.

Stellvertretender Bürgermeister Thomas Großhauser informierte über die Kriminalstatistik im Landkreis. Demnach hätten sich die Straftaten in Berngau im letzten Jahr von 31 auf 37 erhöht. Diebstahl und Sachbeschädigungen seien die Hauptfelder gewesen.

Wild gab den Jahresbericht zum Ausbau der Kinderbetreuung im Landkreis bekannt. Demnach gebe es in Berngau 267 bis Zehnjährige, was 10,2 Prozent der Gemeindeeinwohner bedeutet. Bis Dreijährige sind 19 in Betreuung, bis Sechsjährige 93 und in der Grundschule 49 Kinder. Das ergebe eine Betreuungsquote von 60,3 Prozent.

Keine Kommentare