Temposünder: ADFC Neumarkt für harte Strafen

23.6.2020, 12:29 Uhr

Die Novelle der Straßenverkehrsordnung ist in den Augen des ADFC als Erfolg für Fußgänger und Fahrradfahrer zu sehen. Der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer stehe im Mittelpunkt. Umso unverständlicher sei es daher, dass dieser Schutz, eben auch durch die Androhung harter, abschreckender Maßnahmen wie eines Fahrverbots, nun zurückgenommen werden soll.

Viele Beispiele aus anderen Bereichen zeigten, dass nur durch drakonische Strafen unverbesserliche Zeitgenossen zur Vernunft gebracht werden können. An Karl gerichtet, schreibt Jürgen Hübner, Vorstandsmitglied des ADFC Neumarkt: "Leider wollen Sie dieses entschiedene Vorgehen aber bei den Rasern im öffentlichen Raum wieder verwässern. Dabei können wir Ihrer Logik in keiner Weise folgen: Wenn ich im ländlichen Raum auf meinen Führerschein angewiesen bin, wenn ich diesen für den Beruf benötige oder wenn der Führerschein für meine Mobilität unverzichtbar ist, warum soll ich dann nicht bestraft werden, wenn ich durch Rasen andere Menschenleben gefährde? Ich sollte mir bewusst sein, dass ich den Führerschein unbedingt brauche, und deshalb muss ich meine Fahrweise den offiziellen Regelungen, also auch den Geschwindigkeitsbegrenzungen anpassen, so wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch. Wenn ich dazu nicht in der Lage bin, dann brauche ich halt diesen Monat, um mich eines Besseren zu besinnen. Auf jeden Fall halten wir es für grundverkehrt, das Rasen unter diesem Gesichtspunkt zu legitimieren."

Alois Karl hatte sich zuvor in einem Brief an den ADFC auf die Seite von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gestellt. Bei der Novelle der Straßenverkehrsordnung ist es aus seiner Sicht zu einer unverhältnismäßigen Verschärfung gekommen, die vor allem Fahrer im ländlichen Raum treffe, die auf ihr Kfz angewiesen seien. Deswegen sollte das einmonatige Fahrverbot wieder gestrichen werden.

 

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