Tennis: Vorfreude auf Saisonstart im Landkreis

9.5.2020, 07:41 Uhr
Tennis: Vorfreude auf Saisonstart im Landkreis

Gerade als die früheren Lockerungen aus anderen Bundesländern in den vergangenen Tagen die Runde machten, schwoll die Ungeduld in der hiesigen Tennis-Szene noch einmal merklich an. "Das Verständnis für die Einschränkungen war bei uns hoch, aber jetzt ist es die Vorfreude der Spieler genauso", erzählt Fabian Hollnberger. Anders als bei der Rückkehr nach einer Verletzung, bekomme er die "kollektive Erlösung" nun als Abteilungsleiter des ASC Sengenthal auf einer breiteren Ebene zu spüren. Und die weckt nicht nur positive Gefühle.

Denn mit dem am Dienstag durch die Staatsregierung befürworteten Saisonstart gehen für den Verein "Auflagen und Kosten" einher. Mit ausschließlich Papiertüchern am Waschbecken von Toiletten und einem frisch bestellten Desinfektionsspender rüsten sich die Oberpfälzer für die vom Verband verschickten Hygiene- und Verhaltensregeln.

Während Umkleiden geschlossen bleiben und der Aufenthalt im Außenbereich der Terrasse in Verbindung mit der Nutzung des Getränkeautomaten nicht vor dem 18. Mai erlaubt ist, kann – unter Einhaltung des Abstandsgebots von 1,5 Metern – ab Montag auf den Sandplätzen neben Einzeln und Doppeln sogar Gruppentraining mit bis zu fünf Personen einschließlich Trainer stattfinden. Sind die Verantwortlichen im Moment allein schon damit beschäftigt, angesichts allerlei kursierender Informationen den Überblick zu behalten, weiß Fabian Hollnberger die drei Felder auf der Anlage fertig präpariert. Die Durchführung eines vorbereitenden Arbeitsdienstes, bei dem sich Helfer in Schichten bewegten, war zuvor vom Landratsamt genehmigt worden.

Kontrolle über den Andrang auf dem Areal lässt sich auch im laufendem Betrieb durch ein elektronisches Reservierungssystem gewährleisten. Bei hoher Nachfrage müssen sich Mitglieder mit maximal einer Stunde pro Tag begnügen. "In der ersten Woche erwarten wir sicherlich eine gute Belegung, solange das Wetter mitspielt", sagt Abteilungsleiter Hollnberger, der durch den verzögerten Auftakt finanziell jedoch keine Einbußen befürchtet. Die knapp 120 Aktiven entrichten ihre Beiträge jährlich.

Mannschaftsbetrieb schon im Juni?

Eine offene Flanke ist hingegen der Mannschaftsbetrieb. Hinter vorgehaltener Hand geben sich Verbandsfunktionäre zuversichtlich, dass die Medenrunde zwischen Anfang Juni und Mitte August tatsächlich mehr oder weniger störungsfrei über die Bühne gehen kann. Die Entwicklungen verfolgt Hollnberger in Sengenthal mit "ein wenig Bauchschmerzen", da Fahrgemeinschaften zu Auswärtsspielen, Verköstigung und die Sperrung der Duschen zum gegenwärtigen Zeitpunkt organisatorische Knackpunkte darstellen.

Definitiv gibt es in der zur Übergangs-Saison erklärten Spielzeit keinen Auf- und Abstieg. Ob sich diese Losung wiederum auf die Bereitschaft der großen Klubs auswirkt, ambitionierte Leistungsklassenspieler anzuheuern? Ohne zahlungskräftigen Sponsor im Rücken, halten die Herren 30 des ASC die Fahnen des Landkreises als höchstklassige männliche Vertretung in der Landesliga mit einheimischen Kräften hoch. "Ein Sommer ohne Wettkämpfe wäre für uns kein Drama. Sind wir doch froh, dass die Freizeitspieler jetzt überhaupt erstmal loslegen dürfen", konstatiert daher Fabian Hollnberger. Der Verband sieht es naturgemäß anders, fürchtet eine Welle von Rückziehern und setzt die Hemmschwelle entsprechend hoch. 50 Prozent der Meldegebühr soll mit Verweis auf Personal- und Verwaltungskosten in diesem Fall einbehalten werden.

Sind die gelben Filzbälle dann endlich in der Luft, werden sie auch in Sengenthal ganz schnell ihr Händchen wiederfinden, glaub Hollnberger. "Das kommt innerhalb von ein bis zwei Einheiten ganz schnell. Viele spielen im Winter regelmäßig in der Halle und sind eine kurze Vorbereitung auf den Sommer gewohnt."

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