Test für das Radl-Klima in Neumarkt

9.9.2018, 06:39 Uhr
Auch die Neumarkter Radler sind aufgefordert, das Radl-Klima in ihrer Stadt zu beurteilen.

© Günter Distler Auch die Neumarkter Radler sind aufgefordert, das Radl-Klima in ihrer Stadt zu beurteilen.

Die bundesweite Online-Umfrage zum ADFC-Fahrradklimatest wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Es werden 32 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt — ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob Radwege von Falschparkern freigehalten werden und ob sich das Radfahren auch für Familien mit Kindern sicher anfühlt. An der Umfrage teilnehmen können alle; egal, ob sie jung oder alt sind, viel oder wenig Rad fahren, mit dem Rad zum Job pendeln oder nur Ausflüge unternehmen. Besonders erwünscht sind die Rückmeldungen von Kindern und Jugendlichen. Denn je vielfältiger die Teilnehmer sind, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse.

Bei den letzten beiden Klimatests hat Neumarkt nur mittelmäßig abgeschnitten. 2014 und 2016 landete die große Kreisstadt jeweils im letzten Drittel der deutschen Städte. Zuletzt gab es die Note 4,1. In Bayern bedeutete dies Rang 44 unter den 51 Städten mit unter 50 000 Einwohnern.

Neumarkt zuletzt Mittelmaß

Besonders negativ fanden die Radler ungeahndetes Falschparken auf den Radwegen sowie die Wegeführung an den Baustellen. Auch die gefühlte Akzeptanz durch andere Verkehrsteilnehmer wurde schlecht bewertet. Vergleichsweise zufrieden waren die Neumarkter Radler mit dem Winterdienst auf den Radwegen, der "Fahrradförderung in der jüngsten Zeit" und der Reinigung der Radwege.

Beim ADFC Neumarkt hätte man sich gewünscht, dass die Neumarkter Stadtverwaltung diese Ergebnisse als einen Denkanstoß versteht, etwas an der insgesamt recht unbefriedigenden Situation zu verändern. "Doch wir sind immer auf die geringe Beteiligung hingewiesen worden, die nicht repräsentativ sei", sagt Jürgen Hübner vom ADFC-Vorstandsteam.

Das lässt sich auch nicht ganz von der Hand weisen. Bundesweit beteiligten sich zwar 120 000 Menschen – doch in Neumarkt waren es gerade einmal 51. Hübner hofft deshalb, dass es heuer deutlich mehr sind. "Nur durch eine größere Anzahl werden die Radler sichtbar und bekommen auch mehr Gewicht", sagt Hübner.

Schließlich sollten alle Menschen gleichberechtigt am Verkehr teilnehmen können — ob motorisiert, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. "Da ist in Neumarkt noch Luft nach oben." HAUKE HÖPCKE

Zwww.fahrradklima-test.de

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