The day after: Mit Erika beim Aufräumen am Baggersee

27.6.2020, 11:37 Uhr
The day after: Mit Erika beim Aufräumen am Baggersee

© Wolfgang Fellner

Nachdem es am Dienstag die Abiturienten der FOS/BOS hatten krachen lassen, wollten sich am Freitag Abend die Absolventen der beiden Neumarkter Gymnasien zur Abschieds-Party treffen. Sie trafen sich auch, es dürften wohl ähnlich viele wie bei am Dienstag gewesen sein. Alles blieb im Rahmen, war tags darauf von der Polizei zu hören. Keine Zwischenfälle wie am Dienstag, als Schüler beklaut wurden.

Morgens um kurz nach acht am Baggersee: Zwei Frauen sind mit ihren Hunden unterwegs, die Luft ist angenehm kühl, der Platz vor dem See voll Müll. Allerdings: Nicht in so einem Zustand wie vor einigen Tagen. Da türmten sich hier die Bierkisten, Flaschen ohne Ende lagen in der Wiese, Dafür gab es aber auch ein kleines Räumkommando, das alles wieder ins Lot brachte.

Diesmal ist kein Räumkommando zu sehen, was herumliegt, sind leere Flaschen, volle Flaschen, irgendwo hat einer seine Klamotten neben seinem ramponierten Campingstuhl liegen lassen. Papp- und Plastikbecher liegen in großer Zahl herum, leere Chipstüten, Chips und anderes mehr.

Es soll schön und sauber sein

"Wir kommen gerne hier her und dann soll es auch schön und sauber sein", sagt Erika. Sie durchkämmt das Areal nach Verwertbarem. Nicht nur heute. Zum einen, sagt sie offen, hole sie sich das Pfand für die Flaschen und Dosen, zum anderen sei dann schon ein großer Teil des Mülls wieder weg. "Wenns halt bloß net die Flaschen zerschlagen täten", sagt sie und deutet auf Scherben. Da könne man sich böse verletzen.

Zwei große Einkaufstaschen voll mit Flaschen und Dosen hat sie schon, auch andere, gefährliche Teile nimmt sie vorsorglich mit. Weiter hinten, Richtung Sandabbau, sagt sie, liege ein großer Haufen Müll. "Da hat einer was hingeworfen, die anderen schmeißen ihr Zeug drauf." So ist es auch vorne an der Schranke. Da türmt sich der Müll neben einem abgestürzten Abfalleimer. Flaschen, Essensreste, Pizzakarton, zwei ausgehöhlte Wassermelonen. Müll-Idyll.

Verschwunden ist beim Rückweg zum Parkplatz allerdings eine noch halbvolle Flasche Billig-Wodka, die malerisch auf der Schranke platziert war. Mitgenommen haben wird sie wahrscheinlich der freundlich grinsende Radler, der an der Wiese vorbei Richtung Schilfgürtel rollte. Er wird sich auf einen entspannten Vormittag gefreut haben. So oder so.