Offenes Atelier in Kleinalfalterbach

Treffen sich zwei Menschen: Holzskulpturen von Franz Weidinger erzählen viele Geschichten

vnp

25.5.2023, 10:58 Uhr
Talk auf Stelen: In mehr als 20 Variationen thematisiert Bildhauer Franz Weidinger die Begegnung zweier Personen

© privat, NNZ Talk auf Stelen: In mehr als 20 Variationen thematisiert Bildhauer Franz Weidinger die Begegnung zweier Personen

Statt in Nürnberg oder Regensburg, München oder Spoleto, Rom oder Ferrara werden Franz Weidingers Arbeiten nun dort zu sehen sein, wo sie entstehen: im Atelier des Bildhauers in Kleinalfalterbach.

Seine höchstens zehn Zentimeter großen, und doch intensiv ausgearbeiteten Figuren sind inzwischen zu seinem Markenzeichen geworden. Aber auch mehrere Skulpturen in Lebensgröße - alle in den letzten Jahren entstanden, unter anderem für die Ausstellungsreihe "Kunst im Fluss" in Hersbruck – sind Teil der Ausstellung.

Zwei Personen plus Kulisse

Den Schwerpunkt bildet die titelgebende Werkgruppe der „Offenen Räume“, die erstmalig in diesem Umfang zu sehen ist. In mehr als 20 Variationen thematisiert Weidinger auf den Stelen die Begegnung zweier Personen. Dabei wird jede der beiden Figuren von einem raumbildenden Element begleitet, das auf architektonische Grundformen reduziert ist.

Diese „Fragmente“ stehen für Häuser im übertragenen Sinn, als Metaphern für Familie, Herkunft und Zugehörigkeit. Sie materialisieren das, was jeder Mensch immateriell mit sich herumträgt. Dabei spielen sich die Szenerien in einer dreidimensionalen Raumdarstellung ab.

Die gestalterisch dichte Anordnung der Figuren, Säulen und Wandelemente bringt den Betrachter dazu, die Skulpturen von allen Seiten zu erkunden, um sich die Komposition zu erschließen. Weidingers „Offene Räume“ bewegen also – im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht hier um das Erforschen eines Themas und dessen Umsetzung in eine anspruchsvolle Gestaltung.

Dazu Wandarbeiten und Zeichnungen

Des Weiteren zeigt die Ausstellung ausgewählte Arbeiten, die aus den Werkgruppen „Bücher“, „Figurenstäbe“ und „Stelen“ stammen, sowie neue Wandarbeiten und Zeichnungen auf Holz und Papier. Sie sind überwiegend in den letzten Jahren entstanden. Zudem bereichern einzelne Werke aus den Tiefen des Skulpturenlagers diese umfangreiche Schau.

Werte der traditionellen Bildhauerei in unsere Zeit zu transportieren ist Weidingers Anliegen bei all seinen Arbeiten. Das Erscheinungsbild des Menschen und dessen Umsetzung in bildnerische Gestaltung bleiben als universelles Thema der Mittelpunkt seines Tuns.

Vernissage am 11. Juni

Vernissage der Ausstellung ist am Sonntag, 11. Juni, von 16 bis 20 Uhr. Die Begrüßung durch den Deininger Bürgermeister Peter Meier und die anschließende Einführung durch die Kunsthistorikerin Barbara Leicht finden um 17 Uhr statt.

Die Öffnungszeiten bis 25. Juni: Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr in den Atelierräumen in der Dorfstraße 7 im Deininger Ortsteil Kleinalfalterbach sowie nach telefonischer Vereinbarung unter (09184) 808073.

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