Verkehrswacht Neumarkt sucht dringend Helfer

7.7.2020, 09:54 Uhr
Verkehrswacht Neumarkt sucht dringend Helfer

© Anne Schöll

 

Damit solche Situationen möglichst stressfrei verlaufen, gibt es seit vielen Jahren "Schülerlotsen", respektive "Verkehrshelfer". Die Lotsen sind Schüler, die ab der 7. Klasse oder ab einem Alter von 13 Jahren ihren Kameraden über die Straße und in die Schultür helfen; Verkehrshelfer sind Eltern oder andere Erwachsene, die freiwillig und im Ehrenamt, meist am Zebrastreifen, Aufsicht machen, damit die Kleinen samt Ranzen heil über die Straße kommen.

Petra Traboulski, Geschäftsführerin der Verkehrswacht in Neumarkt, sucht derzeit gemeinsam mit der Gemeinde solche Verkehrshelfer für Pyrbaum. "Das Ehrenamt hat leider immer weniger Ansehen", sagt die oberste Chefin der Lotsen, "die Verkehrshelfer wachsen nicht einfach nach, wenn ihre Kinder die Schule verlassen haben", bedauert sie. Viele Elternteile seien auch beruflich so eingespannt, dass keine Zeit mehr bleibt, die Kinder auf der Straße zu beaufsichtigen.

Polizeioberkommissar Martin Schlaffer und sein Kollege Thomas Quaas von der Polizeiinspektion Neumarkt würden die Neuen in Empfang nehmen und ihnen Verkehrsunterricht erteilen. Für die Schülerlotsen sind drei Doppelstunden angesetzt; eine kleine Prüfung, "eher ein Test", sagt Verkehrserzieher Martin Schaffer, "ganz wie bei der Fahrradprüfung", rundet die "Ausbildung" ab.

Die Eltern dagegen kriegen gleich vor Ort, am Zebrastreifen, einen Crashkurs von den Verkehrserziehern. "Bei den erwachsenen Verkehrshelfern wird davon ausgegangen, dass sie einen Führerschein haben und die Verkehrszeichen kennen", ist der Lehrer in Uniform zuversichtlich. Auflagen gibt es für die Freiwilligen nicht. Petra Traboulski betont, dass jeder gern genommen wird. Für die Verkehrshelfer haftet im übrigen die Gemeinde; hier sind sie auch versichert.

Ansprechpartner sind die Obhutsfrauen- und Männer der Verkehrswacht, deren Bezugsperson wiederum Petra Traboulski ist. Die Obhut vermittelt zum Beispiel die Schutzkleidung: gelbe Warnwesten, Warnjacken oder ponchoartige Überzieher, eine Mütze und die Kelle mit rotem Grund im weißen Kreis, die dem Helfer ein klein wenig Macht verleiht.

Martin Schaffer hält es für wichtig, dass die Leute, die am Zebrastreifen Dienst tun, gut sichtbar sind. Ob mit oder ohne "Kapperl", wie er liebevoll sagt, sei egal, aber sie sollten ihre Rechte und Pflichten kennen. Zum Beispiel nicht jeden Schüler einzeln über die Straße schicken, sondern sammeln und dann in Gruppen hinüberlassen.

Zu den Verkehrshelfern und den Schülerlotsen gesellen sich außerdem die Buslotsen. Auch sie sind Helfer aus dem Schüler- "Bestand", die darauf achten, dass ihre Mitschüler, die mit dem Bus ankommen, geordnet das Fahrzeug verlassen und nicht wild auf die Fahrbahn stürzen und in Gefahr geraten. Beim Einsteigen, erzählt Martin Schaffer, achten sie darauf, dass eine ordentliche Schlange gebildet wird, dass sich keiner vordrängelt und dass im Bus jeder anständig sitzt und sich anschnallt.

Damit das so reibungslos funktioniert, helfen auch die Stadtwerke jeweils gern und stellen Übungsgelände und Übungsbus zur Verfügung. Die Polizei wiederum macht ihre kleinen Assistenten auch schon mal mit dem Laser-Gerät bekannt. Damit sie sehen können, wie Geschwindigkeiten gemessen werden und damit sie lernen, Entfernungen richtig einzuschätzen.

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