War Himmlers Rücktritt "etwas voreilig"?

20.11.2019, 20:21 Uhr

 

Über den Inhalt eines Krisengesprächs, das Himmler am Dienstagabend mit den Vertretern aller im Berger Gemeinderat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen geführt hat, will der Bürgermeister nichts Näheres verlauten lassen. Es sei um Personalangelegenheiten gegangen, das sei vertraulich. Die Verwaltung sei personell durch Krankheiten und bevorstehende Renteneintritte ausgedünnt, auch Einarbeitungen, Lehrgänge und der kommende Abschied des Kämmerers sorgten für Engpässe, hatte Himmler vor dem Gespräch erklärt. "Das sollten alle wissen, da sehe ich mich in der Verantwortung."

Schwierige Situation

"Mit den Krankheitsfällen, das haben wir nicht gewusst", zeigt sich Peter Bergler, neuer Vorsitzender der "Liste Bürgernahe Gemeindepolitik – Berg" (LBG) und dritter Berger Bürgermeister, auf Nachfrage der Neumarkter Nachrichten durchaus alarmiert. Die Situation in der Gemeinde sei schwierig. Himmlers Rücktritt sei möglicherweise "etwas voreilig" gewesen. Aber, so Bergler: "Es geht immer irgendwie weiter."

Ob er selbst als Bürgermeisterkandidat für die LBG antritt, das lässt Bergler noch offen: "Das ist eine schwierige Entscheidung. Die Kommunalpolitik kann einen total vereinnahmen. Das muss ich mit meiner Familie besprechen."

Keine erfahrenen Kandidaten?

Auch die Berger CSU hat noch keinen Kandidaten oder eine Kandidatin nominiert. Susanne Hierl, CSU-Kreisvorsitzende und zweite Bürgermeisterin in Berg, will dem Vernehmen nach nicht selbst antreten, sie ist als potentielle Nachfolgerin des Bundestagsabgeordneten Alois Karl im Gespräch. Andere erfahrene Kandidaten, so heißt es aus gut informierten Kreisen, seien derzeit nicht in Sicht.

Daher sei die Idee aufgekommen, dass es Himmler ja noch einmal für eine Übergangszeit als Bürgermeister machen könnte. Himmler betont jedoch nochmals, dass es bei seiner Rücktrittankündigung vom September bleibt. "Amen!" Er rechnet mit fünf Listen für die Kommunalwahl 2020. "Es geht alles seinen Gang. Am 2. Mai werden die Dinge geordnet sein. Ich sehe da keine Dramatik."

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