Was wird aus dem Neumarkter Volksfest?

23.4.2021, 06:00 Uhr
Was wird aus dem Neumarkter Volksfest?

© Günter Distler, NN

Das haben sie auch am Mittwoch getan, sagt Stadtsprecher Franz Janka. Und nicht etwa entschieden, dass das Juravolksfest 2021 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden muss. Wie schon das Volksfest im vergangenen Jahr. "Das Thema stand nicht auf der Tagesordnung", so Janka, "eine Entscheidung wird hier zeitnah fallen."

Doch die Zeit läuft den Organisatoren des Juravolksfests davon. Alle Großveranstaltungen bis Ende Juli hat die Stadt bereits im Februar gecancelt: Frühlingsfest, Oldtimertreffen, Altstadtfest. Und sich somit noch ein Hintertürchen für das Juravolksfest – Starttag 6. August – offen gelassen. Nach dem Prinzip Hoffnung.



Nach Einschätzung des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) können große Feste aber erst wieder durchgeführt werden, wenn eine Herdenimmunität in der Bevölkerung erreicht ist. "Dass wir bei einer riesigen Besuchermenge mit Schnelltests arbeiten, das wird nicht gehen", sagte DSB-Präsident Albert Ritter vor kurzem der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Volksfeste in der gewohnten Dimension könnten deshalb wohl erst wieder stattfinden, wenn ein ausreichender Teil der Bevölkerung geimpft sei. Wichtig sei deshalb, dass Kommunen nicht vorsichtshalber schon jetzt Volksfeste in der zweiten Jahreshälfte komplett absagten. "Wir haben mit kurzfristiger Planung kein Problem", erklärte Ritter.

Das bestätigt Günter Wunderle. "14 Tage vor Festbeginn reichen uns", sagt der Chef der Schausteller auf dem Neumarkter Volksfest. Er sieht derzeit eine "50-50-Chance" für eine Festsaison 2020 ab August. Bis dahin müssten aber die Werte der Sieben-Tage-Inzidenz stark nach unten gehen und die Impfquote weiter steil nach oben. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Wunderle.

Das Nürnberger Herbstvolksfest und das Münchner Oktoberfest sind auch noch nicht abgesagt. Selbst der Markt Feucht hält weiterhin an seiner Kirchweih fest, und die ist schon Mitte Juli.

In einigen Rathäusern wird auch schon darüber nachgedacht, das jährliche Sommerfest in den Herbst zu verlegen. Dann habe man Zeit gewonnen, in der die Pandemie abflauen kann.

Das Resultat wären landauf, landab Oktoberfeste, die sich gegenseitig Konkurrenz machen würden. Freuen würde das aber auf jeden Fall die Schausteller, denen bereits ein Großteil des 2020er-Geschäfts weggebrochen ist. "Für uns heißt es jetzt durchhalten", sagt Günter Wunderle.

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