Wenn der Waschbär durch den Garten in Seligenporten schleicht

15.5.2021, 16:04 Uhr
Wenn der Waschbär durch den Garten in Seligenporten schleicht

© Foto: Uwe Zucchi/dpa

In die Kamerafalle tappten einige Nachtschwärmer, und bei der Sichtung der Bilder bestätigte sich das, was Maria Kattenbeck und der Jäger schon vermutet hatten: "Außer Katzen haben wir auch einen Waschbären gesehen." Der Kleinbär wohnt vermutlich im nahen Wald und geht nachts im Ort auf Nahrungssuche.

Das Wildtierportal des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums listet die "Jagdstrecken" des Waschbären in Bayern seit 1985 im Internet auf. Während zu Beginn jährlich um die 100 Tiere im Freistaat erlegt wurden, stieg die Kurve ab 2010 auf inzwischen über 1000 an. Die Ausbreitung von Nordwesten in Richtung Süden ist wenig überraschend. War der "Bär mit der Maske", ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde er in den 1930er Jahren am Edersee in Hessen ausgesetzt.

Seitdem breitet sich der intelligente Neubürger immer weiter aus. Dadurch bedroht sind kleine Säugetiere, Amphibien und Vögel, aber auch den Menschen macht der nächtliche Gast häufig Probleme. Deshalb darf der Waschbär auch das gesamte Jahr über bejagt werden. Laut Wildtierportal wurde im Jahr 1993 der erste im Landkreis Neumarkt erlegt. Die aktuellste Zahl stammt aus dem Jahr 2019, damals erwischten die Jäger zwölf Exemplare im gesamten Kreis – das ist neuer Rekord!

" Na, dann haben wir den Waschbären bei uns noch nicht", interpretiert hingegen Hans-Martin Macher die Zahl. Zumindest noch nicht richtig, wie beispielsweise im Landkreis Fürth, sagt der Vorsitzende des Jagdschutzvereins Hubertus Neumarkt, wo sie in ganzen Gruppen und mit wenig Scheu umherstreifen und im Jahr bis zu 200 der Tiere erlegt werden. In seinem Revier bei Mühlhausen habe er in den vergangenen 15 Jahren noch gar keinen gesehen.

Ein einzelner Waschbär macht Kattenbeck noch keine Sorgen, solange er sich einigermaßen benimmt. Mülleimer und Gelbe Säcke sollte man vom ihm aber tunlichst fern halten, liest man auf Ratgeberseiten im Internet. Sie selbst hat testweise Haare eines Nachbarhundes im Gras verteilt. Was den Waschbären aber bisher nicht beeindruckt hat.

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