Fußball-Bezirksliga

Woffenbach kontra Weißenburg: Wilde Jagd mit neun Treffern

2.8.2021, 07:47 Uhr
Ein Offensivspektakel mit neun Toren, aber auch vielen Fehlern boten der BSC Woffenbach (grüne Trikots) und der TSV Weißenburg den Zuschauern.

© Günter Distler, NN Ein Offensivspektakel mit neun Toren, aber auch vielen Fehlern boten der BSC Woffenbach (grüne Trikots) und der TSV Weißenburg den Zuschauern.

Im Gegenteil: Die Zuschauer in der Au bekamen beim 5:4-Heimsieg einiges geboten und sowohl Aktive als auch Passive rund um den Sportplatz fuhren mehrfach auf der Achterbahn der Fußballer-Gefühle. Was will das Fan-Herz mehr? Als bestes Beispiel für die gesamte Spielzeit könnte man dabei das 1:2-Anschlusstor der Gäste in der 39. Spielminute nehmen. Weißenburg schaltet schnell zum Konter um, tanzt im Mittelfeld und schließlich kommt der sehr schöne Pass in die Mitte direkt vors Tor der Gastgeber. Den Schuss von Kapitän Jonas Ochsenkiel wehrt Woffenbachs Keeper Christopher Blank noch ab, lässt den Ball dabei allerdings so unglücklich gegen seinen eigenen Abwehrmann prallen, dass das Leder am Ende schließlich im eigenen Tor landet.

Schnelligkeit, Leidenschaft, Wille, aber durchaus auch individuelle Fehler, eine Kombination, die in diesem Landesliga-Duell sehr oft vorkam. Nach über 90 Minuten hatten sowohl Weißenburg als auch Woffenbach das Spiel jeweils komplett einmal um 180 Grad gedreht und beide Trainer können und sind auf die Charakterstärke und den Willen ihrer Mannschaften zu Recht stolz.

Weißenburgs Coach Markus Vierke zeigt sich nach dem Spiel natürlich enttäuscht über den Punktverlust, gerade weil sein Team bis zur 65. Minute mit 4:2 geführt und dabei einen 0:2-Rückstand aufgeholt hat. „Da hatten wir uns mehr ausgemalt“, so Vierke. Seine Jungs seien in der ersten Halbzeit mit den zwei Gegentoren sehr gut umgegangen und noch bis zum Seitenwechsel zurückgekommen. Das Spiel aufgrund dreier Standardtore in der zweiten Halbzeit schließlich noch zu verlieren sei „schon wirklich sehr bitter“.

Zu Gegentoren eingeladen

Auch Woffenbachs Trainer Daniel Wastl ist nicht unkritisch seiner Mannschaft gegenüber. Nach einem sehr guten Start und den beiden Toren hätten seine Jungs ab der 25. Minute die Gäste aus Weißenburg regelrecht eingeladen und auch Fehlpässe seien immer häufiger vorgekommen. Vor allem der Seitenwechsel sei dem Team nicht bekommen: „Nach der Halbzeit waren wir völlig von der Rolle“, so Wastl, betont aber gleich daraufhin, dass Charakter und der Einsatz seiner Mannschaft bis zum Ende einwandfrei gewesen seien: „Mit dem Willen, da das Spiel noch zu drehen, da bin ich stolz.“

Beide Mannschaften legten von Beginn an ein hohes Tempo vor, zeigten sich allerdings zu einseitig oder hatten Rücksicht mit dem Großteil der Zuschauer, denn fast alle Spielzüge liefen über die Sportheim-Seite ab. Agiert wurde dabei sowohl vom Gastgeber als auch Gast zu überhastet und im letzten Pass vors Tor zu ungenau. Kaum einer auf dem Platz probierte es, direkt mit dem Ball aufs Tor zu stürmen und einfach mal zu schießen. Viele Hereingaben kamen nicht an oder der Ball wurde zu weit vor den Fuß gelegt und der Gegner hatte es leicht zu verteidigen.

Technische Feinheiten und die schönsten Spielzüge gab es größtenteils nur im Mittelfeld, da packte Woffenbach die Doppelpässe aus oder Weißenburgs Ferat Nitaj ging an gleich vier Gegnern auf einmal vorbei. Nicht wenige der insgesamt neun Tore resultierten aus Fehlern des Gegners, so zum Beispiel auch das 2:0 für Woffenbach, als Weißenburgs Abwehrspieler die Hereingabe im Sechzehner stoppt, Woffenbachs Manuel Wastl bereit steht und nur noch einlochen muss.

Am Ende machten zwei Elfmeter und eine Ecke für den BSC Woffenbach schließlich noch den Unterschied in diesem sehr fairen Landesliga-Aufeinandertreffen an der Au und beide Teams zeigten, dass auch Wille, Charakter und Leidenschaft ein Zeichen für die Qualität einer Fußballmannschaft sind.

Verwandte Themen