Jugendbefragung in Parsberg

Wunsch nach mehr Treffpunkten und bezahlbarem Wohnraum

26.9.2021, 15:05 Uhr
Ein Blick vom Baugebiet auf der Breiten auf die Stadt Parsberg. Die Jugend in der Stadt hat ganz konkrete Wünsche und Vorstellungen zur Stadtentwicklung.

© Werner Sturm Ein Blick vom Baugebiet auf der Breiten auf die Stadt Parsberg. Die Jugend in der Stadt hat ganz konkrete Wünsche und Vorstellungen zur Stadtentwicklung.

Im Mittelpunkt der jüngsten Stadtratssitzung in Parsberg stand die Vorstellung des Jugendberichts. Positiv von den Befragten beurteilt wurden unter anderem Einrichtungen wie zum Beispiel das Burgareal, das Freibad, die Schlittschuhbahn, der Bike-Park und der Skater-Platz sowie das geplante Gesundheitszentrum. Außerdem vielseitige Angebote wie Volksfest, Burgspiele, Weihnachtsmarkt und das Ferien-Programm. Negativ beurteilt wurden fehlende Treffpunkte für die Jugend, ein Mangel an öffentlichen Sportplätzen, keine ausreichende Digitalisierung und der nicht behindertengerechte Bahnhof.

Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein klassisches Tätigkeitsfeld der sozialen Arbeit und ein unentbehrlicher Bestandteil der Sozialen Infrastruktur. Die Beauftragte für Kindergarten, Schule und Jugend, Stadträtin Mihriban Ağgül, die Beauftragte für die Jugend von der Stadtverwaltung, Simone Nutz, sowie Leonie Kratzer und Anja Hiller vom Jugendtreff stellten dem Gremium das Ergebnis der Jugendbefragung im Stadtgebiet Parsberg vor. Jugendpfleger Oliver Schmidt vom Landratsamt Neumarkt hat die Umfrage begleitet.

Rücklauf von 13 Prozent

Für die Jugendbefragung wurden 699 Fragebögen versandt. Zurück kamen 89 Bögen, das entspricht einer Rückmeldequote von 13 Prozent. Es haben 41 Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren, 30 im Alter von 15 bis 17 Jahren und 18 im Alter von 18 bis 20 Jahren an der Umfrage teilgenommen. Positiv bewertet haben diese ferner die gute Verkehrsanbindung der Stadt, die ländliche Lage, die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, und die Schullandschaft. Bemängelt wurden auch noch gefährliche Verkehrsanlagen, zu wenig bezahlbarer Wohngrund und das Fehlen eines differenzierten Sportangebotes. Die Befragten wünschten sich mehr Treffpunkte, zum Beispiel im Park, im Burgareal oder an anderen geeigneten Stätten.

Als Pluspunkt werteten die Jugendlichen die gute Verkehrsanbindung der Stadt, wie hier an die Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Regensburg.

Als Pluspunkt werteten die Jugendlichen die gute Verkehrsanbindung der Stadt, wie hier an die Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Regensburg. © Werner Sturm

Auch zur Gestaltung der Stadtmitte wurden Vorschläge eingebracht: Mehr Sitzgelegenheiten und Grünflächen, eine Fußgängerzone und eine Entschärfung der Verkehrssituation, ein Brunnen sowie mehr Restaurants, Café und Bars. Insgesamt antworteten 82 Prozent der Rückmelder positiv auf die Frage, ob sie gerne in Parsberg wohnen.

Wunsch nach gemeindlichem Jugendpfleger

Die Jugendbeauftragten regten abschließend einen Fachbeirat für Kinder- und Jugendarbeit an. Auf Grundlage der Ergebnisse der Jugendbefragung soll die Erarbeitung eines Kinder- und Jugendplans erfolgen. Es wurde der Wunsch nach einem gemeindlichen Jugendpfleger, als hauptberuflich beschäftigtes pädagogisches Personal, der als Bindeglied zwischen Vereinen, Kinder- und Jugendlichen und der Kommune tätig werden soll, geäußert. Der Haupt- und Finanzausschuss soll sich in der nächsten Sitzung mit diesem Thema nochmals befassen.

Separat entwickelt

Der Stadtrat hatte im Mai die Änderung des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes „Auf der Breiten III“ beschlossen. Es war vorgesehen, ein allgemeines Wohngebiet und ein Gewerbegebiet auszuweisen. Nach Gesprächen mit dem Landratsamt, der Regierung der Oberpfalz und der Landesentwicklungsplanung werden jetzt das Wohngebiet und das Gewerbegebiet jeweils separat entwickelt und dementsprechend sind zwei Bauleitplanverfahren durchzuführen. Der Umgriff des allgemeinen Wohngebiets soll den Namen „Auf der Breiten III“ führen, der Umgriff des Gewerbegebietes soll die Bezeichnung „Lochäcker II“ erhalten. Die entsprechenden und dazu notwendigen Beschlüsse wurden mit großer Mehrheit gefasst.

Keine Kommentare