"Zeugnistag ist ein aufregender Tag" für Neumarkter Schüler

7.3.2021, 10:42 Uhr

© Foto: Felix Kästle/dpa

Die Zeugnisse fanden oder finden auf verschiedenen Wegen zu den Schülern, sagt Schulamtsdirektorin Claudia Bauer vom Schulamt. Zwischenzeugnisse werden an geteilte Klassen übergeben: Da kommt die eine Hälfte am Freitag, die andere am Montag. Manche durften, sonst nicht möglich, das Zeugnis schon am Donnerstag in Empfang nehmen.

Die Zeugnisse werden im Freien übergeben: Die Schüler kommen in den Pausenhof und bekommen sie von den Lehrern. Andere erhalten sie mit der Post, so Schüler der Neumarkter Knabenrealschule.

Kuverts in die Post

Da war eine Mitarbeiterin am Freitagvormittag mit den Kuverts auf den Weg zur Post, damit die Notenzettel zugestellt werden. Der Brief kann schon heute kommen oder erst am Montag oder Dienstag, je nachdem, wie der Staatsmonopolist zustellt.

Der Inhalt ist "coronabedingt schwierig", sagt Claudia Bauer. Bei manchen Klassen kann ein Teil der Noten fehlen, schlicht, weil ein Prüfen in diesen Fächern nicht möglich war. Trotzdem weiß sie: "Kinder freuen sich über ihre Zeugnisse." Denn sie wollen sehen, wie sie abgeschnitten haben, wie ihre Leistungen beurteilt werden. Die Frage nach Noten würde sie bejahen.

Unter "Leistungsdruck"

Der vielbeklagte "Leistungsdruck", dem schon die Kleinsten ausgesetzt sind, den machten sich diese nicht selbst, sondern der werde ihnen von den Eltern gemacht. Eltern müssten das Abschneiden der Sprösslinge akzeptieren, dann hätten Kinder mit ihren Noten auch keinen Druck.

"Zeugnistag ist ein aufregender Tag", sagt die Schulamtsdirektorin. Besonders in diesem Jahr, denn heuer würden die Zwischenzeugnisse auch ein bisschen in eine Normalität überführen, die vielen schmerzlich fehle. Aus Gesprächen mit Eltern kenne sie auch die Aussage: "Wenn die Noten nicht gewesen wären, wäre er total abgestürzt."

Zwischenzeugnisse für Grund- und Mittelschüler

Rund 4000 Schüler an Grund- und Mittelschulen bekamen Zwischenzeugnisse. Die Lehrer an den Mittelschulen hätten mit viel Einsatz und Mühen im Distanzunterricht dafür gesorgt, dass alles gut gehe, hätten Noten abgefragt.

"Das Bild im Zwischenzeugnis ist schon ein realistisches." Nebeneffekt: Viele Lehrer hätten von den Eltern ein positives Feedback für ihre Arbeit erhalten, als diese feststellten, was Schule tatsächlich für sie bedeute.

Zehntklässler in der Schule

Die zehnten Klassen sind alle im Haus, sagte Andrea Pfister, Konrektorin der Knabenrealschule. Die bekamen ihr Zeugnis regulär, den neunten ging es per Post zu. Für die fünften bis achten Klassen gab es einen Zwischenbericht.

Ab 15. März kommen diese zum Wechselunterricht ins Haus. Das Zwischenzeugnis, sagt Andrea Pfister, sei für die 9. und 10. Klassen wichtig: "Das wird gebraucht, um sich für Ausbildungsplätze bewerben zu können."

Entwicklungsgspräch online

Die Lernentwicklungsgespräche für die ABC-Schützen gingen per Video-Konferenz über den Bildschirm, sagt Annette Pichl, Rektorin der Grundschule Wolfstein. Die Eltern konnten es mitverfolgen, der Bildschirm wurde geteilt und es gab die Beurteilungen zu sehen.

Bei den Eltern, weiß sie, kommen Lernentwicklungsgespräche besser an. Trotzdem gab es die nicht für alle vier Jahrgangssstufen.

Großer Aufwand auch für Eltern

Das Schuljahr sei bisher fordernd gewesen, sagt sie. Es habe viele Schreiben gegeben, die umgesetzt werden mussten, viele Themen, die neu aufploppten.

Es sei auch ein großer Aufwand für die Eltern gewesen. Und viele Unsicherheiten für ihre Schüler. Annette Pichl: "Dabei brauchen gerade Grundschüler verlässliche Routinen und feste Strukturen, das tut ihnen gut."


So erlebt ein Vater den Homeschooling-Alltag


 

Keine Kommentare