Zu wenig Trinkpausen für Neumarkter Schüler?

NEUMARKT - Kommen die Schüler im Landkreis Neumarkt zu selten zum Trinken, weil sie auch während des Unterrichts und in den Pausen auf dem Schulgelände Masken tragen müssen? Es gibt genügend Trinkpausen, sagen die Schulleiter – allerdings mit Einschränkungen, je nach Schule.

In Elternkreisen machen Gerüchte die Runde, dass die Kinder nur noch einmal am Vormittag trinken dürfen, während der Sportstunden gar nicht. Eine Mutter, deren Kinder die Grundschule in Postbauer-Heng besuchen, wundert sich, dass diese derzeit ihre vollen Trinkflaschen wieder mit nach Hause bringen.

Es ist sogar davon die Rede, dass im Klinikum Neumarkt derzeit auffällig viele Kinder mit Nierenschäden in Behandlung seien. Vom Klinikum war dazu keine Auskunft zu erhalten.

Ein Vater habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass ein Lehrer das Trinken in einer Klasse untersagt habe, berichtet Ulrike Severa, Schulleiterin am Ostendorfer-Gymnasium (OG), auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten.

Daraufhin richtete sie ein Schreiben an alle Lehrkräfte: "Persönlich gehöre ich bekanntermaßen zu den Befürwortern des Trinkens während des Unterrichts, solange die Kinder nicht zu ,Dauernucklern’ von pappigen Limonaden werden. Daher meine Bitte: Lassen Sie es zu, gerade in Zeiten der Maskenpflicht. Maske kurz runter – Schluck Wasser – Maske schnell wieder auf – das dürfte kein Problem sein." Severa betont, dass die Schüler am OG Trinkpausen bekommen, wenn sie wollen, und dass auch im Sportunterricht Pausen gemacht werden.

Einschränkungen beim Sportunterricht

Am Willibald-Gluck-Gymnasium gebe es keine Regelung, wie oft die Kinder trinken dürfen, sagt Schulleiter Bernhard Schiffer. "Allerdings bitten wir die Schüler darum, dies im Klassenzimmer oder im Außenbereich zu tun, da zum Beispiel in der Pausenhalle der Abstand von 1,5 Metern unter Schülern aus verschiedenen Klassen nicht eingehalten werden kann."

Was das Trinken beim Sport anbetrifft, so können laut Schiffer Einschränkungen allenfalls aus organisatorischen Gründen entstehen. Die Lehrkraft könne zum Beispiel nicht ständig eine Übung unterbrechen, weil immer ein anderer Schüler etwas trinken möchte.

An der Neumarkter Mädchenrealschule können die Schülerinnen laut Schulleiter Günter Lenyk immer trinken, wenn sie wollen. "Das war schon vor Corona so." Beim Sportunterricht würden die Trinkflaschen vor der Turnhalle deponiert und die Schülerinnen machen gemeinsame Trinkpausen.

Lenyk weist außerdem auf eine neue Anordnung des Bayerischen Kultusministeriums hin, dass die Schüler während des Lüftens in den Klassenzimmern die Maske abnehmen dürfen. Sie müssen währenddessen am Platz sitzen bleiben und dürfen natürlich auch trinken.

"Stundenlang mit Maske ist schon ein Handicap"

"Man muss den Schülern auch Maskenpausen zugestehen, vor allem mittags zum Essen und Trinken. Stundenlang mit Maske im Unterricht zu sitzen, ist schon ein Handicap", sagt Albert Hierl, Leiter der Staatlichen Berufsschule im Deininger Weg.

Bei ihm hatte sich kürzlich eine Anwohnerin beschwert, dass die Schüler gruppenweise vor der Schule ohne Maske beisammen stehen. Außerhalb des Schulgeländes habe die Schule darauf wenig Einfluss, so Hierl, er wolle aber nochmal an die Einsicht der Schüler appellieren.