Zwei Wochen Schule: Drei Klassen im Kreis Neumarkt in Quarantäne

NEUMARKT - Das Coronavirus drückt verschiedenen Bereichen des Lebens seinen Stempel auf. Nach dem schwierigen vergangenen Schuljahr hat das Kultusministerium für die ersten zwei Wochen des aktuellen Maskenpflicht während der gesamten Unterrichtszeit verordnet. Die sind nun vorbei, ab Montag gelten – je nach Infektionslage vor Ort – wieder etwas gelockerte Vorgaben.

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Politik

17.9.2020, 08:47 Uhr

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Sollten die Zahlen steigen, kann das Gesundheitsamt vor Ort die Maskenpflicht im gesamten Unterricht anordnen oder bei noch höheren Infektionszahlen die Teilung von Klassen in Gruppen, die abwechselnd in der Schule und zuhause unterrichtet werden.

Derweil haben einige Schulen im Kreis Neumarkt bereits eine Klasse in Quarantäne schicken müssen: Wenn ein Kind positiv getestet wird, bleibt vorsorglich die ganze Klasse erst einmal zuhause. Das ist im Landkreis derzeit in Velburg, Dietfurt und Parsberg der Fall, jeweils mit einer Schulklasse, wie das Landratsamt nun mitteilt (im ersten NN-Bericht war – wie zunächst vom Amt gemeldet – von zwei Klassen in Dietfurt die Rede). Es handle sich überwiegend um Kinder von Kontaktpersonen aus vorherigen Fällen. 

"Man kann als Schule ein Hochsicherheitstrakt sein; das sind wir im Moment, trotzdem können wir es nicht verhindern", sagt Ingrid Meggl, Leiterin der Parsberger Edith-Stein-Realschule, in der eine Klasse momentan in Quarantäne ist. "Wir tun alles, damit es nicht ausbricht, dass es möglichst nicht wieder Schulschließungen gibt." Auch wenn vieles schwierig sei – "wir geben die Hoffnung nicht auf", sagt Meggl.

Enorme Belastung für Schüler

Im Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt ist Schulleiter Bernhard Schiffer froh, dass die zwei Wochen mit Komplett-Maskenpflicht geschafft sind. "Eine Riesenerleichterung" sei das, denn das habe eine enorme Belastung für Schüler und Lehrer bedeutet. Unter anderem deshalb habe man den Nachmittagsunterricht ausfallen lassen und am Donnerstag einen Wandertag eingeplant.

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Schiffer ist "stolz auf die Kids, die das mit teilweise großem Widerwillen überstanden haben". Das sei auch ein Teil der Reife. Nun dürfen in Chemie wieder Experimente gemacht werden, "denn Bunsenbrenner und Maske, das verträgt sich nicht gut", sagt der Schulleiter. "Die Fünftklässler haben die Gesichter ihrer neuen Mitschüler und Lehrer kaum gesehen", ergänzt er.

Wichtig war ihm, immer wieder Lichtblicke anzubieten – er habe die Lehrer ermutigt, mal vors Schulhaus zu gehen, damit alle mal ohne Maske durchschnaufen, das klaustrophobische Gefühl kurz abstreifen können.

Was wird mit Schulen, wenn es kälter wird

Wie es im Herbst und Winter an den Schulen, an seinem WGG weitergehen wird – Schiffer ist gespannt. Im Moment fragen viele Eltern, ob ihr Kind kommen dürfe, wenn es mit Kontaktpersonen von Infizierten zusammen war, also über Eck. Das sei laut Gesundheitsamt kein Grund, zuhause zu bleiben. Wenn es kühler werde, verlagere sich das gesellschaftliche Leben wieder mehr nach drinnen – was das für die Infektionszahlen bedeute, werde man sehen. Positiv am WGG-Bau sei die gigantische Lüftung, die mit Frischluft arbeitet.

Im Landkreis Neumarkt hat das Landratsamt am Donnerstagabend und Freitag elf neue Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. Aktuell seien damit 41 infizierte Personen bestätigt. Die 7-Tage-Inzidenz nach Meldedatum liege somit bei 21,1, die Inzidenzzahl nach in den letzten sieben Tagen getesteten Personen bei 14,3.

Landrat Willibald Gailler liest an den Zahlen ab, "dass die Sache noch nicht ausgestanden ist". Er mahnt weiter zu vorsichtigem und umsichtigem Handeln.