"Seite an Seite mit Rechtsextremen"

Neumarkter Grüne kritisieren Demo-Gebaren der Impfgegner

7.12.2021, 10:44 Uhr
Verharmlosung des Holocaust bei der Impfgegner-Demo: das prangern die Neumarkter Grünen an. 

© Wolfgang Fellner, NNZ Verharmlosung des Holocaust bei der Impfgegner-Demo: das prangern die Neumarkter Grünen an. 

„Über die schiere Anzahl der Menschen waren wohl nicht nur die Organisatoren sondern auch die Polizei überrascht. Eine Demonstration wie diese zeigt aber doch eindrücklich, wie robust und standhaft unsere Demokratie ist und dass wir eben nicht in einer wie auch immer gearteten Diktatur leben“, schreibt Haas.

Und fragt weiter: „Oder wie erklären sich sonst die Demonstrierenden den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung? Eine Demonstration wie diese, sind die Motive noch so unverständlich, muss unsere Gesellschaft tolerieren und ja, auch ein Stück weit ertragen können.“ Trotz eines gefährlichen und heimtückischen Virus, der unser aller Gesundheit bedrohe.

Courage der Veranstalter und Teilnehmer vermisst

Trotz eines Gesundheitssystems, das bis an den Rand der Belastbarkeit und darüber hinaus beansprucht werde. „Hier gilt noch einmal ein großer Dank an alle die tagtäglich in den Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen usw. für unsere Gesundheit kämpfen.“ Gerade für diese Menschen müsse das am Samstag schwer zu ertragen gewesen sein, glaubt Stefan Haas.

Sein Verständnis ende aber dann, wenn man „Seite an Seite mit Menschen demonstriert, die offen den Holocaust, das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, mit den aktuellen Maßnahmen vergleichen und damit verharmlosen“.

Und, wenn man Seite an Seite mit Mitgliedern der Kleinstpartei „Der III. Weg“ marschiere. Eine offen verfassungsfeindliche, rechtsextreme, antisemitische und menschenfeindliche Gruppierung, die mit Plakaten zum Mord an Andersdenkenden aufruft. „Es war, anders als die große Teilnehmerzahl, im Übrigen durchaus zu erwarten, dass diese ewig gestrigen Rechtsextremen und Menschenfeinde präsent sein werden.“

Hier hätte sich Haas eine ähnliche Courage der Veranstalter und jedes einzelnen Demonstrierenden gewünscht, wie sie sie bei ihren persönlichen Forderungen gezeigt hätten. „Denn ich erachte es als staatsbürgerliche Pflicht, solche Menschen des Platzes zu verweisen. Mit solchen Menschen demonstriert man nicht Seite an Seite. Seien es noch so wenige.“