459 Aktive beim Stadtradeln

Auszeichnung und 82.000 Kilometer im Sattel: Radler-Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

29.7.2022, 05:55 Uhr
Erneut als "Fahrradfreundlicher Landkreis in Bayern" zertifiziert, punktete der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim auch beim ersten "Stadtradeln".

© hjm Erneut als "Fahrradfreundlicher Landkreis in Bayern" zertifiziert, punktete der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim auch beim ersten "Stadtradeln".

Nach drei Wochen „Radkilometer sammeln“ ist für den Landkreis die erste Teilnahme an der Aktion „Stadtradeln“ zu Ende gegangen. Die Bilanz: Mehr als 82.000 Kilometer wurden eingetragen, 459 aktiv Radelnde haben sich in 85 Teams beteiligt, sieben von ihnen legten während des Aktionszeitraums jeweils mehr als 1.000 Radkilometer zurück.

Nicht ganz ohne Stolz verweist der Radwegebeauftragte des Kreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Sebastian Haser auf die Ökobilanz, denn wäre die Gesamtstrecke mit einem Auto zurückgelegt worden, wären rund 12,64 Tonnen Kohlendioxid angefallen. Als aktivstes Team belegt in der Statistik von Sebastian Haser die Gruppe „Die Diespecker“ die Spitzenposition, allein 8.400 Kilometer geht auf sie zurück. Das Team mit den meisten Mitgliedern stellte der Bad Windsheimer Ortsteil Külsheim mit 56 aktiv Radelnden, die es zusammen auf 7.428 Kilometer brachten.

Unter den teilnehmenden Kommunen innerhalb des Landkreises hat die Stadt Bad Windsheim mit 33.180 gesammelten Kilometer die Bestmarke gesetzt. Den höchsten Kilometerstand gemessen an der Einwohnerzahl erreichte die Gemeinde Dachsbach mit 6,67 Kilometern pro Einwohner, was 11.948 Kilometern entspricht. „Fahrradfahren macht mir Spaß“, so begründete die sechsjährige Elisabeth ihre Teilnahme beim „Stadtradeln“. Sie trat für das Team „Mehr er-Leben – Gesundheit macht Spaß“ in die Pedale.

Umweltgedanke spielte große Rolle

Für Andi und Annette Schmitt, die für „Die Diespecker“ antraten, spielt der Umweltgedanke eine sehr große Rolle. So viel Kohlendioxid und Feinstaub einsparen wie möglich und den Kindern und Enkelkindern ein Vorbild sein, dies nennen die beiden als Motivation für ihre Teilnahme am „Stadtradeln“. Für die Aktion sind sie sogar zwischen Diespeck und Rothenburg mit ihren Rädern hin- und zurückgependelt.

Aber auch unabhängig vom „Stadtradeln“ ist das Ehepaar viel mit den Rädern unterwegs, rund 50 bis 80 Kilometer am Tag sind ein übliches Pensum, pro Jahr kommen die beiden auf 5.000 bis 6.000 Kilometer.

Einzige Einschränkung: „wenn das Wetter mitspielt“. Das wiederum ist für die sechsjährige Elisabeth nur bedingt ein Argument, „wenn es regnet, ziehe ich eine Jacke und meine Regenhose an, dann kann ich durch die Pfützen fahren. Das macht Spaß.“

Nach Kitzingen und zurück

Für nächstes Jahr hofft Radwegebeauftragter Sebastian Haser auf eine erneute Teilnahme des Landkreises am „Stadtradeln“, gerne im noch größeren Umfang. Ohnehin hatten sich noch während des Aktionszeitraums etliche Radler dafür entschieden, mitzumachen, bei der Halbzeitbilanz von Sebastian Haser waren 397 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Landkreis registriert.

Das Ehepaar Schmitt will bei einer Neuauflage im kommenden Jahr definitiv wieder dabei sein, allein wegen der positiven Erlebnisse. Als die Gruppe über Scheinfeld und Iphofen nach Kitzingen unterwegs war, kam ihnen an einem Anstieg eine Gruppe von sieben Jungen entgegen, die die Radler spontan angefeuert und applaudiert hat, „einfach super“. Auch die Gruppe sei gut zusammengewachsen, weshalb Annette Schmitt ausdrücklich ihren Mitradelnden dankt.

Erneut als fahrradfreundlich zertifiziert

Die offizielle Auszeichnung als „Fahrradfreundlicher Landkreis in Bayern“ erhält der Landkreis erneut im Januar 2023, wurde in der Sitzung von Kreis- und Bauausschuss des Kreistages mitgeteilt. Sie war ihm schon 2017 verliehen worden. Am 29. Juni hatte die Hauptbereisung zur Zertifizierung als „Fahrradfreundliche Kommune Bayerns“ stattgefunden.

Diese Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune Bayerns (AGFK) wird Kommunen nach Erfüllung eines umfangreichen wie anspruchsvollen Maßnahmenkatalogs und einer vorausgehenden Vorbereisung zuteil.

Interaktive Karten sind Pflicht

„Die Bewertungskommission befand die Präsentation unseres Landkreises vorbildhaft und zeigte sich über das nachhaltige Engagement in Politik und Verwaltung in Sachen Fahrradverkehr mehr als zufrieden“, so der Bericht in der Ausschuss-Sitzung. Insbesondere positiv bewertet worden seien die klaren Regelungen und Vereinbarungen mit den kreisangehörigen Kommunen, die unbefristete Stelle des Radverkehrsbeauftragten sowie die wegweisende Beschilderung für den Radverkehr.

Ferner die digitale Netzplanung und interaktiven Karten, die Unfall- und Gefahrenstellen-Entschärfung und vieles mehr. Auch Maßnahmen zur weiteren Verbesserung seien mit auf den Weg gegeben worden, insbesondere die systematische Überprüfung der verkehrsrechtlichen Beschilderung, die Ergänzungen auf der Homepage hinsichtlich Straßenverkehrsordnungs-Regelungen sowie die aktuelle Zielsetzung des Radverkehrsanteils/Modal Split mit Zwischenerhebungen.

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