Einsatz am Baltikum

Donnergrollen über Nürnberg: 18 Kampfhubschrauber der US-Army am Himmel

Tobi Lang

Redakteur

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24.5.2022, 09:36 Uhr
Gleich 18 Apache-Helikopter sorgten am Freitag in Nürnberg für Aufsehen. 

© privat, Bastian Lauer Gleich 18 Apache-Helikopter sorgten am Freitag in Nürnberg für Aufsehen. 

Das laute Donnergrollen, die Urgewalt, sie war deutlich in Nürnberg zu hören. Nein, kein Gewitter rollte über den Westen der Stadt, das durchaus martialische Geräusch stammte: von der US-Army. Gleich 18 Kampfhubschrauber vom Typ AH-64D überflogen am Freitagnachmittag Franken. Ein seltenes Schauspiel am Himmel, das zahlreiche Anwohner aufschrecken ließ. Gerade in Zeiten des Krieges gegen die Ukraine. Nur: Was trieben die Helikopter über Nürnberg?

"Die Apache Longbow Helikopter", sagt Gabrielle Hildebrand, Sprecherin der US-Army, "die am Freitag flogen, gehören zum ersten bis dritten 'Attack Battalion' der '12th Combat Aviation Brigade". Die Kampfhubschrauber sind eigentlich in Katterbach bei Ansbach stationiert, seien jedoch auf dem Rückweg "aus dem Baltikum" gewesen. Regelmäßig sind amerikanische Soldaten und Helikopter aus Katterbach, aber auch aus dem westmittelfränkischen Illesheim (bei Bad Windsheim) an den Nato-Grenzen im Einsatz. Für Übungen, aber auch zur taktischen Stärkung der sogenannten Ostflanke. Welchen Auftrag die Apache diesmal im Baltikum hatten, lässt Hildebrand offen.

Hubschrauber sind mit "Fire and Forget"-Raketen ausgestattet

Der Apache AH-64 von Boeing ist seit mehr als 30 Jahren im Dienst des US-Militärs, erstmals kam er bei der amerikanischen Invasion Panamas zum Einsatz. Der Kampfhubschrauber ist schwer gepanzert und kann mit sogenannten "Fire and Forget"-Raketen ausgestattet werden - also mit Lenkflugkörpern, die per Infrarot automatisch ins Ziel treffen.

Klar ist: Im europäischen Nato-Konzept spielen die fränkischen Stützpunkte eine Schlüsselrolle. Die erste Luftkavallerie-Brigade aus Illesheim etwa ist auf drei Standorte aufgeteilt, neben Franken sind die rund 1000 Soldaten auch in Rumänien und Griechenland aktiv. Seit Wochen wird in Illesheim intensiv trainiert. Wichtig für seine Piloten sei es, "immer bereit zu sein", sagte der zuständige Kommandant Reginald Harper erst kürzlich unserer Zeitung. "Man weiß nie, was passiert."

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