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Korn, Kartoffeln, Rapsöl und ein Umzug: So wird das Herbstfest im Fränkischen Freilandmuseum

15.9.2022, 09:30 Uhr
Beim Herbstfest im Fränkischen Freilandmuseum sind Erntearbeiten stets ein Hingucker.

© Stefan Blank, NN Beim Herbstfest im Fränkischen Freilandmuseum sind Erntearbeiten stets ein Hingucker.

Zum Herbstfest im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim stehen seit 35 Jahren traditionelle Arbeiten im Mittelpunkt: Korn dreschen, Äpfel pressen, Obst dörren, Kartoffeln dämpfen, Kraut hobeln und stampfen, Flachs brechen und Getreide mahlen, seit 1990 auch Rapsöl pressen. All diese Fertigkeiten und Techniken sind Teil des kulturellen Gedächtnisses der Region. Deshalb bietet das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim in diesem Jahr auch Informationen zum Thema "Immaterielles Kulturerbe" – als kleinen Vorgeschmack auf eine große Veranstaltung mit der Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern im kommenden Jahr.

Das landwirtschaftliche Jahr findet seinen Höhepunkt: Beim alljährlichen Herbstfest im Freilandmuseum am Samstag, 17., und Sonntag, 18. September 2022, gibt es von 10 bis 18 Uhr nicht nur viel zu sehen, sondern auch zu schmecken. Herbstzeit ist Erntezeit – und das heißt, die Früchte des Feldes werden mit Hilfe von Tieren oder Maschinen in die Museumsbauernhöfe gebracht und dort weiterverarbeitet.

Das gibt es beim Herbstfest in Bad Windsheim zu sehen

Mit traditionellen Verfahren wird die Ernte haltbar gemacht: Im Dörrhäuschen aus Schlichenreuth werden Zwetschgen und Birnen über dem Holzfeuer gedörrt. Ein Teil der Apfelernte wandert hingegen direkt in die handbetriebene Saftpresse. Für die Erwachsenen gibt es im Hopfenstadel aus Thalheim den ersten "Bremser" der Saison und dazu frischen Zwiebel- und Zwetschgenkuchen.

Im Hof aus Herrnberchtheim oder in der Öl-Mühle wird es laut: Hier zischt und pfeift der große Dreschzug mit Lokomobile, die Mühlräder plätschern im Wasser und die Keilpresse klappert. Die eindrucksvolle Technik kann man unmittelbar im Einsatz erleben und sehen, wie Getreide verarbeitet oder Öl aus Leinsamen gewonnen wird. Besonders die großen Festumzüge mit Handwerkerinnen und Handwerkern, Tieren, Schleppern und Landmaschinen ist um 13 Uhr ein Hingucker.

Alles zum Immateriellen Kulturerbe

Ein kleiner Informationspfad zu verschiedenen Formen des "Immateriellen Kulturerbes" (kurz IKE) rundet das breite Angebot ab. 45 bedeutende Güter des "Immateriellen Kulturerbes" sind in Bayern gelistet und viele davon sind auch im Museum sichtbar, wie beispielsweise die Wiesenbewässerung durch Schöpfräder, die Jurahaus-Dachdeckung oder die Schafhaltung.

Informationstafeln lenken den Fokus auf diese – vielleicht oft unscheinbar wirkenden – kulturellen Ausdrucksformen, Handwerkstechniken oder Traditionen. Sie sollen Interesse für eine große Veranstaltung wecken, die am 14. Mai 2023 im Freilandmuseum stattfinden soll. Eine Infostation von der Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern gibt zusätzlich am Samstag von 14 bis 16 Uhr Auskunft zum IKE.

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