Niemand ist heißer: Kitzingen will Hitze als Werbung nutzen

9.7.2015, 06:00 Uhr
Niemand ist heißer: Kitzingen will Hitze als Werbung nutzen

© dpa

"Wir sind jetzt natürlich in aller Munde. Das ist eine tolle Werbung für die Stadt", schwärmt Oberbürgermeister Siegfried Müller. Bisher hat die Weinhandelsstadt am Main schon mit den meisten Sonnentagen Bayerns werben können, nun kommt der bundesweite Hitzerekord hinzu. Verschiedene Slogans schweben Müller vor, "Rio von Franken" etwa, "Kitzingen ist heiß" oder "Das heiße Kitzingen". "Den Rekord werden wir in den nächsten Monaten touristisch ausschlachten", kündigt der Oberbürgermeister an.

Den Rekord könnte die Stadt indes schnell wieder los sein. „Wir gehen davon aus, dass die Rekordwerte weiter überschritten werden“, sagt Uwe Kirsche, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. 41 bis 41,5 Grad seien in Deutschland möglich, die Wahrscheinlichkeit solch heißer Tage steigt eher, als dass sie sinkt.

"Ich kann ja auch nichts dafür"

Die berühmt gewordene Wetterstation steht im Garten von Helmuth Michelsen am Kitzinger Lerchenbühl. "Ich kann ja auch nichts dafür", sagt er fast entschuldigend über den Hitzerekord. Viel Arbeit hat er nicht mit der Wetterstation. Sie misst permanent und automatisch die Temperatur sowohl zwei Meter über dem Boden als auch im Boden selbst und leitet die Werte online weiter an den Deutschen Wetterdienst nach Offenbach.

„Ich muss das Messfeld sauber halten und regelmäßig den Rasen mähen, mehr nicht“, sagt der Kitzinger. Beim Niederschlagsmesser muss er nur aufpassen, dass sich kein Vogel einnistet und absurde Regenwerte verursacht.

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