Noah und Kai waren reif für die Insel

28.11.2016, 21:09 Uhr
Noah und Kai waren reif für die Insel

© Foto: Tiergarten Nürnberg

Mit an Bord waren Diego und Darwin, die beide aus dem Zoo Duisburg stammen. Nur dort und am Schmausenbuck werden deutschlandweit noch Delfine in Zoos gehalten. Der Umzug ging in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) über die Bühne. Die neue Heimat der vier Delfine ist der Rancho Texas Park, wo ein modernes Delfinarium neu gebaut wurde. Die Zoos von Duisburg und Nürnberg wollen den Kontakt mit dem Park noch vertiefen, denn auch auf Lanzarote werden wissenschaftliche Forschung und Umwelterziehung bei der Delfinhaltung großgeschrieben.

Je ein Tierpfleger aus Duisburg und Nürnberg hat die vier Großen Tümmler während des Transports von Deutschland auf die beliebte Ferieninsel begleitet, außerdem waren eine Tierärztin und drei Delfintrainer aus Lanzarote dabei. Zur leichteren Eingewöhnung in die neue Umgebung bleiben die Pfleger eine Zeitlang bei Noah, Kai, Diego und Darwin.

Die vier kamen alle in europäischen Delfinarien auf die Welt. Noah wurde im November 1993 im Tiergarten geboren, Kai im August 2010 im Delfinarium Harderwijk (Niederlande); er lebte seit Juni 2013 in der Lagune. Diego und Darwin sind Nachzuchten des Zoos Duisburg, beide aus dem Jahr 2011.

Vor kurzem waren bereits Arnie und Naomi von Franken nach Portugal umgezogen, wo sie in einem Themenpark an der Algarve ein neues Zuhause gefunden haben. Arnie in einer reinen Männergruppe, Naomi in einem Zuchtverband.

Damit sind von den zeitweise elf Großen Tümmlern in der Lagune jetzt noch sieben übrig: Moby, berühmt wegen seines hohen Alters von etwa 56 Jahren – genauer lässt es sich nicht sagen, weil Moby einer der wenigen noch lebenden Wildfänge in Europa ist – und die sechs Weibchen Jenny, Sunny, Anke, Dolly, Donna sowie Nesthäkchen Nami. Wegen der Sanierung der undichten Lagunenbecken ist eine kleinere Delfingruppe von Vorteil, denn nach und nach müssen einzelne Becken für die Arbeiten gesperrt werden.

Sanierung der Lagune mit kleinerer Gruppe einfacher

Ein erster Schritt, die Bassins dicht zu machen, ist getan. Inzwischen wurden laut Tiergartensprecherin Nicola Mögel an mehreren Beckenwänden Quellbänder eingezogen. Den Anfang machten dabei die Flachwasserzonen bei den Kalifornischen Seelöwen. Wie es dann mit der Sanierung der Lagune weitergeht, steht noch in den Sternen. Auftraggeber – auch für mögliche Testverfahren – ist die Stadt Nürnberg, die den ursprünglichen Lagunenbau an eine Firma vergeben hatte.

Sicher lässt sich sagen, dass auch in diesem Winter wieder eine Traglufthalle über die Außenbecken gestülpt wird. Wann genau, ist von der weiteren Entwicklung der Temperaturen abhängig. Jedenfalls haben die Zoomitarbeiter da mittlerweile Übung: „Das schaffen die in einem, höchstens zwei Tagen“, sagt Mögel.

Mehr über den Tiergarten und Tiere im Allgemeinen unter nz.de/wolf im Blog „Achtung, Wolf!“.

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