Ort in Mittelfranken ist Hochburg

"Noch nie so viele Störche": Rekord in Bayern mit über 1000 Brutpaaren

19.7.2022, 12:01 Uhr
Noch nie gab es so viele Storchen-Brutpaare in Bayern wie 2022. Am wohlsten fühlen sie sich in Mittelfranken, unser Bild zeigt Nachwuchs von 2021 in Gunzenhausen.

© Bernhard Langenegger, NN Noch nie gab es so viele Storchen-Brutpaare in Bayern wie 2022. Am wohlsten fühlen sie sich in Mittelfranken, unser Bild zeigt Nachwuchs von 2021 in Gunzenhausen.

Die Zahl der Weißstörche in Bayern ist auf einen Rekordwert gestiegen. Mehr als 1000 Paare wurden dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) in diesem Jahr bisher gemeldet. "Noch nie seit Beginn der Aufzeichnung seines Bestands im Jahr 1900 wurden so viele brütende Störche im Freistaat gezählt wie dieses Jahr", teilte LBV-Expertin Oda Wieding am Dienstag mit.

1988 hatte die Zahl der Weißstörche in Bayern mit 58 Brutpaaren einen Tiefstand erreicht. Seit Anfang des Jahrtausends steigt ihre Zahl wieder stetig an.

Dazu beigetragen hat nach LBV-Angaben ein verändertes Zugverhalten, das Vogelfachleute seit den 1980er Jahren beobachten. "Ein Großteil der bayerischen Störche, die über die Westroute in den Süden ziehen, überwintert immer häufiger direkt in Spanien", erläuterte Wieding. Dadurch müssten sie nicht mehr das Mittelmeer überqueren und seien nicht mehr den Gefahren in den afrikanischen Überwinterungsquartieren ausgesetzt. Dadurch kehrten auch mehr Störche wieder nach Bayern zurück.

Die meisten Störche siedelten sich dem LBV zufolge in den bei den Vögeln schon beliebten Gebieten wie dem Aischgrund, und hier besonders der Gegend um Uehlfeld an. Die Gemeinde vermeldet mit 49 Paaren einen bundesweiten Rekord. Eine weitere Storchen-Hochburg ist Oettingen in Schwaben. Aber auch in Ostbayern seien neue Nester gemeldet worden.

Weniger Verluste als befürchtet

Und auch wenn die aktuelle Brutsaison noch nicht abgeschlossen ist, liegen dem LBV schon erste Daten zur Anzahl der 2022 flügge gewordenen Jungstörche vor. „Im Mai und Juni haben die meist kurzen Regenschauer zwar für den einen oder anderen Verlust gesorgt, sich aber als weniger schlimm erwiesen, als zuvor befürchtet. Vielerorts sind weiterhin zwei, drei oder mehr Junge im Nest“, erklärt Oda Wieding.

Eine Weißstorch-Verbreitungskarte auf der LBV-Webseite gibt eine Übersicht zu den aktuell besetzten Nestern unter www.lbv.de/storch.

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