"nordbayern hilft": Eine Welle der Hilfsbereitschaft im Netz

16.3.2020, 20:20 Uhr

© picture alliance / Robert Günther/dpa-tmn

Der Zusammenhalt in der Bevölkerung ist in Zeiten wie diesen besonders wichtig. Während in Bayern angesichts des sich ausbreitenden Coronavirus der Katastrophenfall aufgerufen wurde und das öffentliche Leben in vielen Bereichen eingeschränkt werden musste, hat die Region eine Welle der Solidarität erfasst: Die Facebook-Seite "nordbayern hilft ", die für Hilfesuchende und freiwillige Helfer eingerichtet wurde, erreichte innerhalb von wenigen Tagen fast 7000 Mitglieder.

Die Hilfsbereitschaft innerhalb der Gruppe ist groß: Hunderte wollen älteren Menschen, Risikogruppen, Hilfbedürftigen oder Familien mit Kindern unter die Arme greifen. Das Hilfsangebot reicht vom Erledigen von Einkäufen, über Kinderbetreuung bis zu freiwilligen Fahrdiensten. Weil gerade jetzt die sozialen Kontakte oft auf der Strecke bleiben, bietet eine junge Mutter aus Nürnberg "ein offenes Ohr und aufmunternde Worte" an.



Nachdem der Unterricht ausfällt und die Schüler jetzt selbstständig zuhause ihre Arbeiten erledigen müssen und möglicherweise offene Fragen unbeantwortet bleiben, sagte eine Lehrerin aus Fürth Kindern ihre Unterstützung beim Lernen zu. "Habe gehört das die Blutkonserven knapp werden. Wo kann man spenden?", schrieb ein anderer Nutzer.

1. FC Nürnberg schickt Einkaufshelfer los

Auch der 1. FC Nürnberg schickt derweil "Club-Einkaufshelfer" für Ältere und Bedürftige los. Über eine Telefonhotline nehmen die FCN-Mitarbeiter Bestellungen entgegen, Einkäufe werden dann an der Tür abgestellt, die Geldübergabe erfolgt per Briefumschlag. Die Metzgerei Meyer aus Nürnberg beliefert bis Ende der Osterferien für fünf Euro pro Anfahrt private Haushalte. Hilfegesuche blieben nicht lange unbeantwortet. "Ich laufe am Rollator und kann dadurch nur Minimengen einkaufen, bei sperrigen Dingen wird es schwer", schreibt ein Nürnbergerin und sucht nach einer Einkaufshilfe.


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Sofort machen ihr mehrere Nutzer das Angebot, die Besorgungen gemeinsam zu erledigen. "Vielleicht gibt es hier Lehramt-Studenten oder Lehrer, die sich bereit erklären virtuell ein paar Kinder zu unterstützen für ein bis zwei Stunden am Tag?", fragt eine Nürnbergerin, unter ihrem Post sammeln sich sofort zahlreiche Nachrichten von Menschen, die ihre Hilfe anbieten. Auch Verhaltenstipps stehen in der Gruppe hoch im Kurs. So rät ein Nutzer doch "ältere Menschen an den Supermarktkassen den Vortritt zu lassen."

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