16. März 1969: Verwaltung zentral in Nürnberg

16.3.2019, 08:14 Uhr
16. März 1969: Verwaltung zentral in Nürnberg

© Ulrich

Als erster praktischer Schritt zu dem Projekt wurden gestern die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs vorgelegt. Ein Preisgericht aus Fach- und Sachpreisrichtern hatte sich zwei Tage lang mit 56 Entwürfen beschäftigt, die von deutschen Architekten eingereicht worden waren. Fünf Preise wurden vergeben, außerdem wurden fünf Entwürfe angekauft und drei in die „engere Wahl“ genommen. Der erste Preis (mit 20.000 DM dotiert) wurde einstimmig der Wiesbadener Architektengemeinschaft Abeck, Ernst, Fischer und Rathai zuerkannt.

Mit dem Ergebnis zufrieden

Der Vorsitzende des Preisgerichts, Architekt Rainer Schell (Wiesbaden) zeigte sich ebenso wie der Präsident der Bundesanstalt, Josef Stingl, außerordentlich zufrieden mit dem Ergebnis des Wettbewerbs. Der „erste Preis“ entspreche mehr als andere – gleichfalls preiswürdige – Entwürfe den Anforderungen, die bei der Ausschreibung des Wettbewerbs gestellt worden seien.

Der Gebäudekomplex auf einem Gelände an der Regensburger Straße (zwischen Scharrer- und Weddigenstraße) wird voraussichtlich etwa 165.000 cbm umbauten Raumes umfassen und etwa 40 Mill. DM kosten. Präsident Stingl hofft, daß der Bau bis 1971/72 fertiggestellt ist. Zunächst müssen sich Vorstand und Verwaltungsrat der Bundesanstalt mit den Entwürfen befassen und entscheiden, nach welchem Muster gebaut werden soll.

Ausbau schon eingeplant

Zu den Anforderungen im Wettbewerb gehörte, die von verschiedenen Einrichtungen deutlich voneinander zu trennen. So sollte das Forschungsinstentut einen eigenen Eingang haben, so sollte das Landesarbeitsamt Nordbayern nicht einfach als ein Anhängsel der Hauptverwaltung erscheinen. Die Sitzungssäle – vor allem für die Sitzungen der Selbstverwaltungsorgane – sollten abgetrennt sein und schließlich sollte sich das sogenannte „Zentralamt“, das ausschließlich für Verwaltungsaufgaben zuständig ist, von der eigentlichen „Hauptstelle“ abheben.

Schließlich wurde gefordert, den Neubau ohne größere Schwierigkeiten und ohne Störung des Gesamteindrucks später im Volumen bis zu 30 v. H. ausbauen zu können. Die Bundesanstalt will mit der Ausbaumöglichkeit Vorsorge für die zusätzlichen Aufgaben treffen, die nach der Verabschiedung des „Arbeitsförderungsgesetzes“ auf sie zukommen.

Zunächst 1.000 Beschäftigte

In dem Gebäudekomplex an der Regensburger Straße werden zunächst etwa 1.000 Personen beschäftigt werden. Die räumliche Zusammenfassung erschien dringend geboten: die Bundesanstalt unterhält in Nürnberg neun über das Stadtgebiet verstreute Dienststellen, das Forschungsinstitut ist vorläufig in Erlangen untergebracht worden.

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