17. Februar 1970: Leben auf sonnigen Terrassen

17.2.2020, 07:00 Uhr
17. Februar 1970: Leben auf sonnigen Terrassen

© Contino

Wenn ihnen der Sinn danach steht, dürfen sie drunten im Keller in der Sauna schwitzen oder sich ins gemeinsame Schwimmbad stürzen. „Und sei es noch um Mitternacht“, versichert die „Hausbau Bayern“, für die Architekt Albin Hennig die neuartige „Terrassen-Wohnanlage“ entwarf. Billig wird dieser Komfort freilich nicht. Er muß mit einem Preis von rund 1.150 DM für den Quadratmeter Eigentumswohnung bezahlt werden.

Zum ersten Bauabschnitt – die Erdarbeiten haben inzwischen begonnen – gehören zwei Gebäude mit 91 Wohnungen. Der vorgelagerte Bau enthält im Erdgeschoß Gartenhofwohnungen. Darüber liegen Maisonette-Wohnungen, die sich über beide obere Etagen erstrecken. Die Zugänge befinden sich auf der Rückseite, wobei für die Eigentümer der Maiosnette-Wohnungen eine Rampe angehängt wurde.

Nach ähnlichem Muster verfuhr der Architekt bei der Planung des Haupttraktes, der der Länge nach in drei Stufen von drei, fünf und acht Stockwerken gegliedert wurde. Die Wohnungen in diesem Haus können über vier Treppen- und Aufzugstürme erreicht werden, die wiederum mit Laubengängen verbunden sind. Im Keller der höchsten Stufe liegen übrigens die Extras: Sauna und Schwimmbad.

Den besonderen Pfiff aber erhalten die Gebäude durch die nach Süden gerichteten Terrassen, die zwischen zwölf und 25 Quadratmeter messen. Damit gehört zu jeder Wohnung – bis zu vier Räume und von 50 bis 115 Quadratmeter – ein „grünes Zimmer“, das vor unerwünschten Blicken sicher ist. Sichtblenden und breite Pflanzkästen vor den Brüstungen verhindern, daß Neugierige in des Nachbarn Suppentopf schauen können; sei es von oben oder von nebenan.

Tiefgaragen mit 48 Plätzen, genügend oberirdische Abstellflächen für die Autos, Rasen zwischen den Gebäuden und – beim späteren Ausbau – ein eigener Tennisplatz vervollständigen die Liste der Zutaten, zu denen die übrigen Vorzüge der Langwasser-Nachbarschuft U kommen: nahe und doch durch einen lärmschluckenden Grüngürtel getrennt von der Münchner Straße, in näch-ster Nachbarschaft der neuen Versorgungszentren und des Volksparks Dutzendteich.

Die „Hausbau Bayern“ hat die Arbeiten übrigens an einen Generalunternehmer vergeben. Das bedeutet: in zwölf Monaten ist der erste Abschnitt samt den Außenanlagen vollendet.

Verwandte Themen


Keine Kommentare