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18. Juni 1971: Einmalig: Baukastenschule

18.6.2021, 07:00 Uhr
18. Juni 1971: Einmalig: Baukastenschule

© Kammler

„Früher baute man Schulhäuser als Denkmäler. Man sieht hier in Nürnberg noch einige stehen. Sie sind nicht mehr zeitgemäß. Schulgebäude sollen heute so gebaut werden, daß sie nicht auf ewig stehen, sondern für eine oder eineinhalb Generationen gedacht sind und dann neuen weichen müssen“, meinte Urschlechter.

Die Volksschule bietet den Kindern acht Klassenzimmer mit Nebenräumen, eine Turnhalle, je ein Rektor-, Lehrer- und Elternsprechzimmer sowie eine Bücherei. Baureferent Otto-Peter Görl meinte zur Konzeption der Schule, die im Schatten von „Klein-Manhattan“ entstanden ist: „Die Klassen sind einheitlich normiert.

Für Turnhalle und Gymnastikbereich wurden gleiche Elemente verwendet, und lediglich der Eingangsbereich wächst oder schrumpft, je nachdem wie groß die Schülerzahl ist“. Görl betonte, daß zu Beginn des neuen Schuljahres drei weitere der insgesamt fünf Baukastenschulen in Nürnberg bezugsfertig sein werden, die letzte soll wenige Wochen später die Buben und Mädchen aufnehmen.

„Mit diesen Baukastenschulen mit insgesamt 60 Klassen wird – bis auf zwei Brennpunkte – das Defizit von 75 Räumen im Bereich der Grund- und Sonderschulen in Nürnberg behoben sein“, erklärte Stadtschuldirektor Kurt Gemählich. Allerdings sehe man dem ständigen Zustrom von Gastarbeiterkindern besorgt entgegen.

„Allein im nächsten Vierteljahr muß mit zusätzlich 300 griechischen Kindern gerechnet werden.“ Gemählich unterstrich die neue pädagogische Konzeption: Chancengleichheit und optimale Förderung des einzelnen Kindes. Das neue Schulbausystem biete die Voraussetzung dafür.

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