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18. Mai 1971: Mit dem Dürerjubel wird es jetzt ernst

18.5.2021, 07:00 Uhr
18. Mai 1971: Mit dem Dürerjubel wird es jetzt ernst

© Ulrich

Mit ihm werden 30 von über 7.000 Teilnehmern des Preisausschreibens "Dürer-fest zum Dürerfest" ihren Hunger stillen. Ältester Gast ist die 73 Jahre alte Rentnerin Maria Duscher.

Wie berichtet, kommt der Bundespräsident aus Anlass des 500. Geburtstages von Albrecht Dürer am Freitag, 21. Mai, nach Nürnberg. Nach seiner Ankunft um 9.40 Uhr auf dem Flughafen steht ihm ein harter Tag bevor. Empfänge, Besichtigungen und Feierlichkeiten aller Art lösen einander in schneller Folge ab.

Zu den Gästen der Stadt gehört auch Ministerpräsident Alfons Goppel, der im Rittersaal der Kaiserburg einen Staatsempfang geben wird, ferner u. a. Festredner Carlo Schmid, die Bundesministerin Käte Strobel, Staatssekretärin Hildegard Hamm-Brücher, Staatsminister Pirkl und Staatssekretär Hillermeier, viele Bundes- und Landtagsabgeordnete und der einzige noch lebende Nürnberger Ehrenbürger, der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, August Meier.

Stark bewacht

Ein Stelldichein in Nürnberg geben sich auch viele Zeitungs- und Rundfunkkorrespondenten aus aller Welt. Über hundert Berichterstatter werden erwartet. Seit einigen Tagen filmt bereits ein Team des Französischen Fernsehens in der Stadt.

Von einem starken Polizeiaufgebot bewacht, treffen heute sechs Dürer-Gemälde aus der Münchner Pinakothek im Germanischen Nationalmuseum ein. Sie werden gegen Mittag erwartet. Ein genauer Zeitpunkt lässt sich nicht angeben, da das Reisetempo dieses "Geleitzuges" nicht bekannt ist. Mit der Kolonne kommen unschätzbare Werte nach Nürnberg: der Paumgartner-Altar, das Bildnis von Fugger und Krel, die Werke "Schmerzhafte Mutter" und "Madonna mit der Rose" und das berühmte Dürer-Selbstbildnis aus dem Jahr 1500.

Seit gestern befindet sich auch eine Locke des großen Meisters in der Noris. Der Bibliotheksdirektor der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Dr. Albert Massiczek, übergab sie am Nachmittag dem Direktor der Nürnberger Städtischen Museen, Dr. Karl-Heinz Schreyl. Das wertvolle Stück – es ist mit einer Million Schilling, ist gleich 130.000 DM, versichert – ist ab sofort im Dürer-Haus zu besichtigen.

Seit 1873 ist die Locke im Besitz der Wiener Akademie. Sie schlummerte dort in einem Tresor und wird jetzt zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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