2. Dezember 1969: Dampf unter die Erde

2.12.2019, 07:00 Uhr
2. Dezember 1969: Dampf unter die Erde

© NN

Die Verkehrsteilnehmer können sich selber ausrechnen, wie lange es noch dauern wird, ehe sie von Erlangen kommend auf der Stadtautobahn zügig das Hafengelände und die dortigen Anschlußstellen nach Süden erreichen.

Zuvor sind – wie gesagt – umfangreiche Arbeiten an den städtischen Versorgungsleitungen erforderlich. Von Vorteil wird dabei die weitschauende Planung zu Beginn der fünfziger Jahre sein, als man die Ferndampfrohre im Kanalbett an der Rothenburger und Schwabacher Straße erst gar nicht in den Boden versenkte, sondern in luftiger Höhe anbrachte.

Es ist über 17 Jahre her, als vermeldet wurde: "In aller Stille, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, begannen die Städtischen Werke in diesen Tagen ein höchst zukunftsträchtiges Werk: als Auftakt für eine künftige Städteheizung wird eine etwa zwei Kilometer lange Dampfleitung vom Heizkraftwerk im Gaswerk-Gelände zum Volksbad am Plärrer verlegt..."

Die Versorgung mit Ferndampf nahm einen riesigen Aufschwung. Die Städtischen Bühnen wurden angeschlossen, das Hochhaus am Plärrer, Bürohäuser und Kaufhäuser kamen dazu. Zur Zeit versorgt das Heizkraftwerk über 40 Großfirmen. Da versteht es sich von selbst, daß man die Ferndampfleitung im Kanalbett, das schon bald die Trasse der Autobahn aufnehmen wird, nicht einfach verschwinden läßt. Im Gegenteil: die bisher aufgeständerten Rohre kommen in den Erdboden.

Freilich werden sie künftig direkt von der Müllverbrennungsanlage am Pferdemarkt direkt zu den Verteilerstellen führen, nachdem die Verbindung von dieser Anlage zum Gaswerk inSandreuth schon hergestellt ist. Aber das wird bestimmt kein Nachteil sein.

Wann die EWAG "unter Tag" geht, hängt weitgehend vom Fortgang der Arbeiten an der Schnellstraße im Hafenbereich ab. Sobald sie im Abklingen sind, wird das Tiefbauamt seine Ansprüche am Kanalbett zwischen der Jansenbrücke und der Nopitschstraße geltend machen. Für die EWAG ist das der Tag "X".

Verwandte Themen


Keine Kommentare