23. August 1969: Ein prominentes Baby

23.8.2019, 07:00 Uhr
23. August 1969: Ein prominentes Baby

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Ihrem weiblichen Geschlecht hat „Notita“ es zu verdanken, daß sie im Zoo bleiben darf, zur Verstärkung der Zuchtherde. Einen Sohn hätte Vater „Puros“ als späteren Rivalen nicht geduldet.

Vor zahlreichen Ehrengästen wurde gestern das berühmte Kälbchen getauft. Die Patenschaft trug Tiergartendirektor Dr. Alfred Seitz dem Verein der Tiergartenfreunde an, der vor drei Jahren dem Zoo die beiden Wisentkühe „Titania“ und „Tinka“ geschenkt hatte. „Ihr Kapital hat sich inzwischen vermehrt; die Zinsen laufen bereits herum.“

Allzu viele Möglichkeiten hatte 1. Vorsitzender Dr. Günter Steger bei der Wahl des Namens nicht. Das Buchstabenpaar „No“ (nach Noris) war dem Nürnberger Tiergarten bereits von Dr. Jan Raczynski zugeteilt worden. Er führt in Polen das internationale Zuchtbuch für die seltenen Wisente. Die Rufnamen aller in Nürnberg geborenen Kälbchen müssen demzufolge mit „No“ beginnen. Die Tiergartenfreunde einigten sich auf „Notita“, in Anlehnung an den Namen der Mutter „Titania“. Star der Taufe war jedoch nicht der berühmte Nachwuchs, der sich schüchtern im Hintergrund hielt, sondern der stolze Vater, der stellvertretend für die ganze Familie die Leckerbissen zum Ehrentag allein fraß. Tierinspektor Hans Pauli und Wisentpfleger Mario Rauh mußten hinter seinem Rücken mit größter Raffinesse vorgehen, um auch Mutter und Kind etwas zukommen zu lassen.

Freudig begrüßten die Tiergartenfreunde auch das dritte Kind der Zebrastute „Doris“, das am 17. August zur Welt kam. Die Altstute „Purga“ hatte bereits vor zwei Monaten gefohlt. Mit viel Geduld und Umsicht muß nun Pfleger Erwin Meier darangehen, diese beiden „Neuzugänger“ in die Herde einzugewöhnen. Ebenfalls ein Kälbchen zu versorgen hat die junge Yak-Kuh „Gisela“, die am 13. August Mutter wurde. Sie war seinerzeit im Tiergarten mit der Flasche aufgezogen worden.

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