29. Februar 1970: Badeerlebnis im Süden

29.2.2020, 07:00 Uhr
29. Februar 1970: Badeerlebnis im Süden

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„Schön ist es, aber halt recht teuer“, hörte man immer wieder. Nürnberg kann sich rühmen, in dieser Kategorie eines der kostspieligsten Bäder in der Bundesrepublik zu besitzen.

Das Stadtoberhaupt ging über die Preisdiskussion elegant hinweg: „Für den Bürger ist das Beste gerade gut genug“, rief er in die Halle. Und da wollte ihm dann niemand widersprechen.

Wir Nürnberger müssen es hinnehmen: internationale Schwimm- und Großveranstaltungen sind im neuen Süd-Bad nicht möglich. Rekorde auf 25-m-Bahnen werden nun einmal nicht anerkannt. Dafür tat die Stadt in den letzten Tagen alles, um der Bevölkerung das neue Bad als Erholungszentrum großen Stils schmackhaft zu machen. In der Tat: man kann sich dort wohlfühlen. Aber für gute 12 Millionen Mark kann man das ja auch verlangen.

Immerhin: die Besucher des Hallenbades müssen für die Kosten nicht direkt büßen. Die Preise sind die gleichen wie im Volksbad am Plärrer. Erwachsene zahlen 1,20 Mark (Zehnerkarte 10 DM), Kinder und Schüler 80 Pfennige (Zehnerkarte 7 DM). Montags ist das Bad, wie schon berichtet, geschlossen. Von Dienstag bis Donnerstag bleibt es von 8 - 19.30 Uhr, am Freitag von 8 - 21 Uhr, am Samstag von 6.30 - 16.30 Uhr geöffnet. Am Sonntagvormittag kann gebadet werden, wenn keine Schwimmsportveranstaltung stattfindet.

Die Baufachleute hatten noch ein anderes Argument an der Hand: Das Volksbad am Plärrer kostete vor dem ersten Weltkrieg 1,9 Millionen Goldmark. Und da gibt es einen Bau-Index, wonach das Hallenbad Süd nachgerade billig ausgefallen ist.

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