3. Mai 1971: Tiefbrunnen sollen den Durst löschen

3.5.2021, 07:00 Uhr
3. Mai 1971: Tiefbrunnen sollen den Durst löschen

© Kammler

Auch im Nürnberger Boden verschwindet ein erklecklicher Betrag davon: in sämtlichen Stadtteilen werden Notbrunnen mit einer durchschnittlichen Tiefe von etwa 60 Metern gebohrt.

Fünf solcher Notbrunnen sind bereits 1970 im Stadtbereich gebohrt worden: in Steinbühl, Maxfeld, St. Leonhard, Johannis und am Nordostbahnhof. Das Programm erstreckt sich über mehrere Jahre. Vom Amt für Zivil- und Katastrophenschutz bei der Stadt wurden für 1971 zunächst weitere elf Brunnen angemeldet. Wieviel davon angelegt werden können, hängt freilich von der Bereitstellung der Mittel ab.

Soweit es möglich ist, in Anlagen oder anderen freien Flächen – Im Katastrophenfall Chlortabletten als Zusatz – Der bisher tiefste Brunnen mißt 110 Meter

Die Stadt bestimmt, in welchen Bezirken zuerst Brunnen gebohrt werden sollen. Dabei nimmt man besonders auf die dichtbesiedelten Teile Rücksicht. Soweit es möglich ist, werden die Bohrungen in den Anlagen oder anderen freien Flächen vorgenommen. Dazu der Leiter des Amtes für Zivilschutz, Amtmann Schliermann: „Die Brunnen sollen so gebaut sein, daß sie im Ernstfall nur schwer verschüttet werden können.“

Die Tiefe der einzelnen Schächte ist unterschiedlich. Der bisher tiefste mißt 110 Meter. Bei der Bohrung wird selbstverständlich auch auf die Wasserqualität geachtet, die freilich nie die Güte des normalen Trinkwassers erreicht. Bei der Ausgabe des kostbaren Nasses, die ja nur im Katastrophenfall erfolgen soll, werden ihm deshalb Chlortabletten zugesetzt. An eine Entnahme in großen Trockenperioden beispielsweise ist nicht gedacht.

Jeder Brunnen erhält als Abschluß einen Unterflurhydranten und ist mit mehreren Zapfmöglichkeiten auf die Versorgung von 6.000 bis 7.000 Einwohnern in einem Einzugsbereich von zwei Kilometern Durchmesser abgestimmt. Die Schüttmenge wird mit acht Litern pro Sekunde angegeben.

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