31. März 1971: Fahren mit dem Taxi soll teurer werden

31.3.2021, 07:00 Uhr
31. März 1971: Fahren mit dem Taxi soll teurer werden

© Fischer

Das sind die Tarife, die die Taxigenossenschaft für derzeit rund 380 in Nürnberg laufende Droschken verwirklichen will:

1. Der Grundpreis soll von 1,50 DM auf 2 DM erhöht werden.

2. Der Preis von 80 Pfennig pro Kilometer bleibt bei Fahrten für ein bis zwei Fahrgäste unverändert.

3. Fahrten mit drei und mehr Fahrgästen sollen von 1 DM pro Kilometer auf 1,20 DM erhöht werden.

4. Der Preis für eine Stunde Wartezeit soll statt bisher 6 DM künftig 9 DM betragen.

Die Taxigenossenschaft begründet ihren Antrag damit, daß seit eineinhalb Jahren die Kosten für Benzin, Reparaturen und dergleichen so gestiegen seien, daß man sie mit den derzeit gültigen Tarifen nicht mehr auffangen kann. Auch in den meisten anderen Städten seien entsprechende Anträge bereits eingereicht worden.

Bei Fahrten von drei und mehr Fahrgästen soll der Preis spürbar angehoben werden. Die Taxigenossenschaft erklärt dazu, solche Fahrten würden relativ selten beansprucht. Außerdem treffe den einzelnen einer solchen Gruppe die Erhöhung nicht so hart. Freilich: für Familienväter sticht dieses Argument nicht. Sie müßten künftig zum Beispiel für die Ehefrau und heranwachsende Kinder bei einer Fahrt von fünf Kilometern rund 8 DM (bisher 6,50 DM) aus einer Tasche bezahlen.

Bei der Erhöhung der Grundgebühren machen Nürnbergs Taxifahrer geltend, daß schon seit Jahren in den meisten Städten 2 DM dafür verlangt werden. Der Preis für die Wartezeit wird voraussichtlich am kräftigsten angehoben, nämlich um 50 Prozent auf 9 DM. Die Taxigenossenschaft zieht zum Vergleich Stundenlöhne aus der Wirtschaft heran und meint: keinem Taxi-Unternehmer könne zugemutet werden, für 6 DM die Stunde vor einer Haustüre auszuharren.

Während man in München, bisher für fünf Kilometer Taxifahrt etwa 4.90 DM zahlen mußte, zeigt Nürnbergs Taxi-Uhr einen Betrag von 5,50 DM an. Es bleibt abzuwarten, ob nach einer wahrscheinlichen Preiserhöhung in beiden Städten Nürnberg immer noch teurer ist als die Olympiastadt.

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