6. März 1971: Stattliche Stadtbücherei: 186 000 Bände

6.3.2021, 07:00 Uhr
6. März 1971: Stattliche Stadtbücherei: 186 000 Bände

© Kammler

Für das Personal der Stadtbücherei hat die Gemütlichkeit aufgehört. Der Kunde ist König, selbst wenn er nichts zahlt. So hatte man schon 1970 begonnen, die vier- oder fünfwöchige Schließung der Hauptbücherei während der Ferienzeit auf eine Woche zu reduzieren. Und jetzt, so ist es dem Tätigkeitsbericht der Stadtbücherei zu entnehmen, wird es notwendig sein, künftig auf Schließungszeiten bei der Hauptbücherei ganz zu verzichten.

Alte Schwarten, so sie nicht historisch kostbar sind, werden in der Stadtbücherei konsequent ausgeschieden. Im vergangenen Jahr waren es 11.772 Bände. Sie wurden durch 21.800 neue Bände ersetzt. Ferner wurden 789 Schallplatten angeschafft. Die Musikabteilung, seit Herbst 1969 in neuen Räumen in der Kaiserstallung untergebracht und vollständig neu möbliert, begann mit der Umstellung auf Freihandbetrieb.

Heute umfaßt die Stadtbücherei die Hauptbücherei im Luitpoldhaus, eine Musikabteilung, fünf Zweigstellen in Gibitzenhof, Gostenhof, Langwasser, Maxfeld und Schoppershof, zwei Jugendzweigstellen in Lichtenhof und Schweinau und die Fahrbücherei mit zwei großen Fahrzeugen, die insgesamt 25 Haltestellen ansteuern.

Trotzdem: die Stadtbücherei platzt aus allen Nähten. Die Verkehrswege in den Ausleihräumen sind zu eng, die Regale überfüllt. Es fehlen Sitz- und Arbeitsplätze für die Benutzer. Aus Raumgründen muß an der als nicht sinnvoll bezeichneten Altersgrenze von 18 Jahren für die Benutzung der Jugendabteilung festgehalten werden.

Wo die Neuerscheinungen der nächsten Jahre frei zugänglich aufgestellt werden können, ist noch ungeklärt. So bleibt das Raumproblem – vor allem in der Hauptbücherei im Luitpoldhaus – nach wie vor akut.

Schließlich hofft man, in Zukunft in den älteren Zweigstellen den Interessenten noch mehr bieten zu können. Hier hat ein nicht befriedigendes Angebot (infolge enger Räumlichkeiten) zu einer unzureichenden Nachfrage geführt. Ziel muß es deshalb sein, die Zweigstellen durch Anmietung von Räumen besser unterzubringen.

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