7. August 1970: „Nordwampen“ und „Hafelekar“

7.8.2020, 07:00 Uhr
7. August 1970: „Nordwampen“ und „Hafelekar“

© NN

Die meisten Bürger sprachen sich in ihren Zuschriften für folgende Namen aus: 1. „Silberberg“ für den Hügel am Fuß des Silbersees; 2. „Hafenbuck“ für die Erhebung unmittelbar am künftigen Staatshafen; 3. „Marienberg“ für den Schuttberg im Volkspark Marienberg, der aus den Trümmern der Nordstadt aufgehäuft worden ist.

Unter den zahlreichen Zuschriften befinden sich in genügender Zahl auch solche mit ausgefallenen Ideen. Abgesehen von der häufig wiederkehrenden Bezeichnung „Norisberg“ – „Er entstand ja aus den Trümmern der alten Noris“, sagen die Befürworter – gibt es für die Erhebung am Silbersee auch andere Vorschläge. „Das Gartenbauamt könnte ihn mit Heckenrosen bepflanzen, die nicht viel Pflege brauchen. Nennen Sie ihn dann ‚Rosenhügel‘. Würde gut zum Silbersee passen“, schreibt Maria Broßmann aus dem Taunusweg.

Vorschläge en masse

„Neuselsbuck“ (Rudolf Thürmer. Finkenbrunn 34), „s'Zauberbergerl“ (Maria Obermeier, Torwartstraße 17), „Wald des Friedens“ (Maria Forster, Denisstraße 16), „Dutzendbuck“ (Lotte Kluge, Rosental 32) und „Peterlasberg“ (Franz Wenzel, Sonnenstraße 19) wurden vorgeschlagen. Und natürlich „Albrecht-Dürer-Höhe“ (Lisl Schott, Parkstraße 32), aber auch der seltsame Name „Nord-wampen“. Hat vielleicht Anne Marie Becker aus Behringersdorf an den hübschen Zweizeiler von der Kampenwand gedacht, als ihr diese Bezeichung einfiel.

„Wenn Maria schon einen Berg ihr eigen nennt (Marienberg), sollte Josef nicht zu kurz kommen. Ich bin für ,Josefshügel‘“, meint Helene Groß aus der Kilianstraße, während Anna Basel aus Schwaig den „Granathügel“ und Else Wittmann, Preißlerstraße 21, den „Venushügel“ zur Sammlung beisteuert. Ganz schlau stellte es Alfred Vogt. Wirthstraße 50, an. Der Installateurmeister (Hauptberuf) und Humorist (Nebenberuf) schickt gleich eine ganze Auswahl nach dem Motto: Ein Name wird schon passen. Vom „Seufzerberg“ bis zum „Schatzberg“ reicht seine Auswahl, wobei er offenläßt, ob er einmal am Silbersee auf „Schatzsuche“ fündig geworden ist. 

Nicht näher erläutert hat Alfred Vogt auch den Namen „Andenkenberg“, den er unter anderen für die Erhebung neben dem künftigen Staatshafen parat hat. Außer dem überwiegenden „Hafenbuck“ gibt es da das „Hafelekar“, das Fritz Stein, Waldluststraße 54, den Tirolern abknöpfen will, den „Jausenbuck“ (Franz und Hermine Zolles aus Stein) als Gegenstück zum „Schmausenbuck“ oder den „Bröisalasberg“ des Polizeibeamten Josef Kuchler aus der Reichenbachstraße.

Dem Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, soll noch die „Noris-Alm“ und das „Rentnerslust-Gärtlein“ hinzugefügt sein, beides Namen, die Else Neumann, Grüntenweg 2, gerne vom Volk angenommen sähe.

Das Fazit: ein bunter Strauß von Namen, von denen der „Silberberg“ und der „Hafenbuck“ am ehesten Aussicht haben, unter der Bevölkerung gang und gäbe zu werden. Was den Hügel im Volkspark Marienberg angeht, sind die Nürnberger weitgehend einig. Er soll ganz einfach Marienberg heißen. 

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