77 Welpen aus Tiertransporter bei Nürnberg gerettet

4.3.2014, 14:34 Uhr
Die 77 Schmuggelwelpen erholen sich derzeit im Tierheim Nürnberg von den Strapazen.

© Michael Matejka Die 77 Schmuggelwelpen erholen sich derzeit im Tierheim Nürnberg von den Strapazen.

In diesen Transportboxen sollten die Jungtiere von der Slowakei nach Spanien gebracht werden.

In diesen Transportboxen sollten die Jungtiere von der Slowakei nach Spanien gebracht werden. © Tierheim Nürnberg

Alle Hunde seien nun im Tierheim und würden untersucht, geimpft und versorgt, teilte der Tierschutzverein Nürnberg-Fürth am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit. Die Welpen sollten nach Angaben der Polizeiinspektion Feucht von der Slowakei über die Tschechei, Deutschland und Frankreich nach Spanien transportiert und dort verkauft werden.

Die Polizei kontrollierte am Montagabend gegen 19 Uhr auf der A6 in Höhe Langwasser den Transporter mit slowakischem Kennzeichen. Bei der Überprüfung des Laderaumes seien die Beamten durch lautes „Wimmern“ und „Fiepen“ von den Hundewelpen begrüßt worden, so die Verkehrspolizeiinspektion Feucht.

"Die Tiere sind wesentlich jünger, als in ihren Impfpässen steht", sagt Tierheimleiterin Heike Weber. Sie schätzt das Alter der Tiere auf vier bis acht Wochen. In den Pässen ist das Alter der Jungtiere auf 14 Wochen angegeben. Erst ab der zwölften Lebenswoche dürfen Welpen vermittelt und gegen Tollwut geimpft werden. Die Impfung ist jedoch neben dem Alter Grundvoraussetzung, um innerhalb Europas vermittelt werden zu können.

Die Tiere seien viel zu jung, um auf so eine lange Reise zu gehen und in einem dementsprechend schlechten Zustand, hieß es vom Tierheim. Alle Welpen seien

nun erst einmal in Quarantäne. "Besucher müssen wir leider enttäuschen. Die Hundewelpen können für die nächste Zeit keinesfalls besucht werden", betont Heike Weber. Neben Bordeauxdoggen, Boxern, Golden Retrievern, Labradoren und Deutschen Schäferhunden befanden sich in dem Transporter auch Kleinhunde wie Cavalier King Charles Spaniel, Spitze, Malteser und Beagle. "Insbesondere den kleinen Hunden geht es sehr schlecht", sagt die Tierheimleiterin.

Heike Weber bittet, von Sachspenden vorerst abzusehen. "Was uns derzeit am meisten hilft, sind Geldspenden." Die Tierarztkosten werden in den kommenden Wochen immens in die Höhe steigen, so Weber.

Die Präsidentin des Tierschutzvereins, Dagmar Wöhrl, schrieb ebenfalls im Internet: „Es ist einfach schrecklich, wie diese Hündchen viel zu früh von ihren Müttern weggenommen werden.“Immer wieder greift die Polizei rund um Nürnberg Transporter mit Schmuggelwelpen auf. Den bisher größten Fund in der Region machte die Polizei im Februar 2012. Damals wurden 92 Hundewelpen gerettet und im Tierheim Nürnberg untergebracht.

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