9. April 1971: Der Verkehr wird im Flug beobachtet

9.4.2021, 07:00 Uhr
 Vor dem Start ein Blick auf die Karte: Hansferdinand Hofmann und Michael Herbst vom ADAC, Pilot Erich Bumiller und Polizeiamtsrat Johann Petraschek (von links).

© NN  Vor dem Start ein Blick auf die Karte: Hansferdinand Hofmann und Michael Herbst vom ADAC, Pilot Erich Bumiller und Polizeiamtsrat Johann Petraschek (von links).

Dort unten rollt die Invasion der Erholungssuchenden gen Süden: mehr als 2064 Fahrzeuge in der Stunde wurden schon am Donnerstag nachmittag bei Nürnberg auf der Autobahn Würzburg-München gezählt.

Die immer größer werdende Dichte im Urlaubsverkehr hat die Verkehrsüberwachung aus der Luft notwendig gemacht. Selbst der kleinste Auffahrunfall bringt den zähflüssigen Autostrom völlig zum Stillstand. Dann müssen die FahrzeugkoIonnen so schnell wie möglich umgeleitet werden, damit der Verkehr nicht völlig zusammenbricht.

Darum ist jetzt auch Nürnberg Stützpunkt der ADAC-Flugbeobachtung: gestern von 7 bis 12 Uhr und am Montag von 14 Uhr bis zum Sonnenuntergang wird die „Piper“ fast ständig in der Luft sein, damit Michael Herbst, Leiter der Abteilung Verkehr des ADAC-Gaues Nordbayern, seine Beobachtungen per Funk nach München in die Zentrale des ADAC und an den Bayerischen Rundfunk durchgeben kann, der seinerseits die Autofahrer ständig über die Verkehrssituation informiert.

Den Einsatz des Sportflugzeuges organisiert der ADAC Nordbayern bis zur Finanzierung hin heuer erstmals selbst. Zumindest kostenmäßig keine ganz leichte Aufgabe, da die Autobahn bis nach Aschaffenburg und Bayreuth ständig abgeflogen wird. Im Mittelpunkt der Überwachung aus der Luft stehen das Nürnberger Kreuz und das Biebelrieder Dreieck.

Gestern ging die Polizei zusätzlich mit einem eigenen Hubschrauber in die Luft, um die am Vormittag erwartete Hauptwelle des Reiseverkehrs – sie hielt bis gegen 15 Uhr an – besser verfolgen zu können. Die aus der Luft an die neu gebildete Verkehrsliege-Meldestelle der Landpolizeidirektion nach Ansbach gefunkten Meldungen ruft der Rundfunk stündlich in der für ganz Nordbayern zuständigen Ansbacher Meldestelle ab.

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