Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" startet in Nürnberg

25.4.2017, 09:55 Uhr
Bewegung im Alltag - mit dem Rad zur Arbeit zu fahren dient der Gesundheit.

© dpa Bewegung im Alltag - mit dem Rad zur Arbeit zu fahren dient der Gesundheit.

Mit der Aktion wollen die Krankenkasse AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) möglichst viele Menschen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen und öfter zur Arbeit zu radeln. Mitarbeiter aus 507 Nürnberger Betrieben hätten 2016 mitgemacht, erklärt Norbert Kettlitz, Chef der mittelfränkischen AOK. Damit liege die Noris weiter über dem bayerischen Durchschnitt.

In ganz Mittelfranken seien es 9000 Menschen aus 1700 Betrieben gewesen, bayernweit 55.000. Wer mitfährt, muss nicht unbedingt den kompletten Arbeitsweg mit dem Rad bewältigen.

Eine Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich. Auch Pendler aus dem Nürnberger Umland können also die Radstrecke zum oder vom Bahnhof angeben. Ihre Rad-Tage tragen die Teilnehmer selbst auf der Internetseite der Aktion ein.

AOK-Mann Kettlitz sieht im Radeln eine "fantastische Chance", die tägliche Dosis Bewegung in den oft vollen Terminkalender zu integrieren. 30 Minuten Bewegung am Tag seien ein "hervorragendes Präventionsprogramm" gegen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes, aber auch gegen psychische Erkrankungen wie Burn-Out.

Die für die Teilnahme an der Aktion nötigen 20 Radfahrten im Jahr seien da natürlich nur ein erster Schritt. Um langfristige Gesundheitseffekte zu erzielen, müsse man sich regelmäßig mit "mittlerer Intensität" betätigen, so Kettlitz.

Radler leben länger

Um mehr Nürnberger vom Umstieg aufs Fahrrad zu überzeugen, fordert Bärbel Sturm vom ADFC Nürnberg mehr Unterstützung für die "Verkehrswende". Zu oft endeten Radwege noch abrupt oder seien von Autos zugeparkt, so die Zweite Vorsitzende des örtlichen Radler-Vereins.

Es müsse einfacher sein, die Stadt von Nord nach Süd oder von Ost nach West mit dem Fahrrad zu durchqueren. Sie bemängelt, dass der an sich gut gefüllte Fahrrad-Etat im städtischen Haushalt - für 2017 stehen 1,4 Millionen Euro zur Verfügung - in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft wurde.

Baureferent Daniel Ulrich erklärte das im Februar auch mit der knappen Personalsituation beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör).

Trotz Luftverschmutzung in der Stadt - die positiven Folgen für die Gesundheit überwögen deutlich, sagt Hiltrud Gödelmann vom Umweltreferat Nürnberg.

Sie verwies auf Forscher aus den fahrradbegeisterten Niederlanden: Sie haben berechnet, dass Menschen, die täglich mindestens 30 Minuten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde radeln, ihre statistische Lebenserwartung um mehrere Monate verbessern können - trotz Abgasen und Unfallrisiko. Wer verkehrs- und damit emissionsärmere Nebenstraßen bevorzugt, kann sich mit Fahrrad-Routenplanern den geeigneten, individuellen Weg suchen.

 

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