Aktiv in Nürnberg: Prägende Geschichte

26.2.2020, 19:43 Uhr
Aktiv in Nürnberg: Prägende Geschichte

© Foto: Harald Hofmann

Preußische Silbermünzen waren der Startschuss für eine Sammelleidenschaft, die bis heute anhält. Fünf an der Zahl, die Winfried Stein Anfang der 90er Jahre von seinem Vater geerbt hat. "Die Münzen haben mich von Anfang an fasziniert", sagt der heute 69-Jährige. Es war nicht der materielle Wert, der ihn interessierte. Weitaus spannender fand und findet Stein die Historie, von der jedes einzelne geprägte Edelmetallstück zu erzählen vermag.

Der Erlangener machte sich auf die Suche nach Gleichgesinnten und Experten zum Austausch und fand diese beim Verein für Münzkunde in Nürnberg, dem sechstältesten Verein seiner Art in Deutschland. Gegründet wurde er 1882. Winfried Stein wurde schnell Mitglied, seit 2001 ist er dessen Vorsitzender.

Münzensammeln als Hobby hat heutzutage ein etwas verstaubtes Image. Das Durchschnittsalter der 58 Mitglieder des Nürnberger Numismatikervereins liegt bei 70 Jahren. "Aber wir sind sehr vielfältig", betont Winfried Stein. Man kann sich auf bestimmte Motive oder Länder spezialisieren, antike Münzen sammeln oder sich mit modernen Zahlungsmitteln beschäftigen. Wer sich für Geschichte interessiert, findet in Münzmotiven mannigfaltiges Recherchematerial. Weil zahlreiche historische Ereignisse in Edelmetall geprägt wurden, Herrscher- und Königshäuser sich verewigten oder die Abbildungen von Bauwerken, Landschaften und Symbolen Zeugen vergangener Zeiten sind.

Auch in Nürnbergs Stadtgeschichte lässt sich anhand von Münzen eintauchen. Das Münzkabinett des Germanischen Nationalmuseums (GNM) umfasst rund 100 000 Münzen, ein Großteil davon zu Nürnberg und Franken. Interessantes Detail: Nürnberg war lange Zeit ein Zentrum für Münzprägung. Vom Mittelalter bis ins Jahr 1807 hatte die Stadt eine eigene Münzstätte. "Nürnberger Geld galt als eine vertrauenswürdige Währung", verrät Matthias Nuding, Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts des GNM.

Seit Jahren arbeiten Verein und Museum eng zusammen. Die monatlichen Fachvorträge, die der Verein organisiert, finden dort statt. Weil im März die Jahreshauptversammlung ansteht, geht es am 8. April weiter mit dem Thema "Das Münzwesen der USA. Die Kursmünzen seit 1792". Dabei erfährt man einiges über die Geschichte von "Pennys" und "Nickels", warum das deutsche Wort "Taler" eine Rolle spielt und welche Dame auf den allerersten DollarMünzen verewigt wurde.

Weitere Informationen unter

www.vfm-nbg.de – Kontakt: Winfried Stein, Tel.: (0 91 31) 44 01 18

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