Demos gegen Corona-Maßnahmen

Allianz gegen Rechtsextremismus startet Kampagne "Denk mit statt quer!"

21.1.2022, 14:37 Uhr
Immer wieder kommt es in Deutschland zu Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, bei der die Existenz den Corona-Virus schlicht geleugnet wird.  

© Stefan Sauer, dpa Immer wieder kommt es in Deutschland zu Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, bei der die Existenz den Corona-Virus schlicht geleugnet wird.  

Vor allen die zunehmende Radikalisierung der Teilnehmer sorgt für Entsetzen. Deshalb hat die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg jetzt eine Unterschriftenaktion gestartet, mit der ein "deutliches demokratische Zeichen" gesetzt werden soll. Erste Unterzeichner gibt es bereits.

Bei den zum Teil gewalttätigen unangemeldeten Demos werde das "Versammlungsrecht umgangen und mit Füßen getreten", kritisiert Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz, ein Zusammenschluss von 156 Städten, Gemeinden und Landkreisen sowie 270 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Institutionen im Großraum. Man müsse Haltung zeigen. Denn Demos von Coronaleugnern und -leugnerinnen seien "teilweise von rechtsextremen Kreisen und Parteien gekapert", mahnt Doll.

"Bedenken zu den Corona-Maßnahmen und Einschränkungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens sind in einer Demokratie möglich und nötig", heißt es in einer Erklärung, die die Vereinigung auf ihre Internetseite gestellt hat. Doch habe jeder Einzelne "die "Verpflichtung, seine Kritik nicht in den Dienst von Feind*innen unserer Demokratie zu stellen und zu hinterfragen, mit wem er/sie auf die Straße geht. Keine Sorge, keine Kritik, keine Empörung und auch keine Enttäuschung rechtfertigen den Schulterschluss mit Feind*innen unserer Demokratie."

Deshalb appelliert die Allianz mit Nachdruck an alle Demokratinnen und Demokraten, nicht mit sogenannten Reichsbürgern, Holocaustleugnern, Verschwörungsanhängern, Antisemiten und Neonazis auf die Straße zu gehen, sondern sich deutlich von ihnen zu distanzieren.

"Denk mit statt quer" heißt das Motto der Aktion. "Wer für Demokratie steht, steht nicht mit Feinden der Demokratie auf der Straße", mahnt die Allianz. Auf ihrer Internetseite https://www.allianz-gegen-rechtsextremismus.de/aktuelles/aktionen ist eine Unterschriftenliste freigeschaltet.

Neben Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) und Jo-Achim Hamburger, dem Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, gehören die Oberbürgermeister von Erlangen und Bamberg, Florian Janik und Andreas Starke (beide SPD), der Bamberger Landrat Johann Kalb (CSU) und der Schwabacher Rechtsreferent Knut Engelbrecht mit zu den Erstunterzeichnern.

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