Anpassen statt gießen: Das hilft dem Garten bei Trockenheit

16.4.2019, 05:53 Uhr
Viel Sonne und anhaltende Trockenheit schon im April setzt jungen Bäumen und Blumen zu.

© Eduard Weigert Viel Sonne und anhaltende Trockenheit schon im April setzt jungen Bäumen und Blumen zu.

Im April hat es bislang so wenig geregnet wie kaum zuvor, Besserung ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Die Zahlen zeigen: Der Klimawandel ist nicht nur im Wald und auf den Äckern, sondern auch im eigenen Garten angekommen. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim erklärt, wie der Garten dennoch grün bleibt.


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"Wenn wir in den nächsten Wochen wie vorhergesagt ein Hoch bekommen, wird das zum Problem", befürchtet Agraringenieurin Claudia Schönmüller. Denn gerade jetzt im Frühjahr sind die frisch gepflanzten Blumen und Bäume besonders empfindlich. "Die Wurzeln sind noch klein und müssen erst wachsen", erklärt sie. "Sie reichen noch nicht in die tieferen, feuchten Bodenschichten." Oberste Priorität für Gärtner ist daher: "Achten Sie darauf, dass alle Pflanzen dauerhaft feucht bleiben."

Wem die Arbeit mit der Gießkanne zu umständlich und zeitaufwendig ist, kann auch auf einfachere automatische Lösungen setzen, wie etwa ein sogenanntes Tropf-System. Dabei wird ein kleines Gefäß mit Tonkegel an der Pflanze in die Erde gesteckt.

Wird der Boden trocken, entsteht im Inneren ein Unterdruck und die Wasserventile der einzelnen Gefäße öffnen sich. Saugt sich der Tonkegel voll Wasser, schließt sich das Ventil wieder.


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Dass Blumen teurer werden, müssen Hobby-Gärtner eher nicht befürchten, schätzt Schönmüller. Die Pflanzen, die es jetzt in Gärtnereien und Baumärkten zu kaufen gibt, stammen aus Gewächshäusern und mussten nicht aufwendig und damit kostspielig vor der Trockenheit geschützt werden.

Garten anpassen: So geht's

Wem die wachsende Pflanzenpflege zu mühselig wird, kann seinen Garten auch anpassen. Mediterrane Pflanzen vertragen Hitze und Trockenheit deutlich besser als viele heimische Gewächse", so Schönmüller. Dazu gehören Pflanzen mit olivgrünen, dicken und nadelförmigen Blättern, wie etwa Lavendel, Salbei, Thymian, Katzenminze oder Heiligenkraut.

Gewächse mit großen, weichen und sattgrünen Blättern vertragen dauerhaft warmes Wetter deutlich schlechter. Für etwas mehr Farbe im Garten sorgen Stauden. Sie decken den Boden ab und verhindern somit, dass die Feuchtigkeit verdunstet.

Nürnberger Erde ist wasserarm

Die Nürnberger trifft zudem noch ein weiteres Problem: Die Erde in der Region ist sehr sandig und speichert somit kaum Wasser. "Sie sollten die Auswahl der Pflanzen auch vom Boden und der Sonneneinstrahlung im Garten abhängig machen, sonst gießen Sie ständig und müssen extrem viel pflegen", erklärt die Agraringenieurin. Einige Gärtnereien würden bereits Pflanzenpakete für bestimmte Böden anbieten. Schönmüller: "Die Natur bietet ganz viele Anpassungsstrategien an das Klima. Wenn wir Freude und nicht zu viel Arbeit haben wollen, müssen wir unsere Gärten daran anpassen."

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