Ansturm auf Bunker-Führungen: Alle Rundgänge ausverkauft

1.10.2020, 12:51 Uhr
Ansturm auf Bunker-Führungen: Alle Rundgänge ausverkauft

© Hartmut Voigt

Alle halbe Stunde finden die Führungen statt, die coronabedingt auf zehn Personen begrenzt sind. So war es ursprünglich geplant. Doch weil die Tickets rasch vergriffen waren, wurden zusätzliche Termine eingeschoben. Auch dieses Angebot war blitzschnell vergeben. An den insgesamt 75 Rundgängen nehmen 750 Personen teil, die nicht nur etwas über die Schutzräume erfahren, sondern auch über 30 Jahre deutsche Einheit.

Jetzt noch einmal weitere Führungen anzubieten, ist nicht möglich. "Die Belüftung des Bunkers ist nicht gut. Wir sind wegen Corona vorsichtig. Daher können wir unser Angebot nicht noch mehr ausweiten", sagt Organisator Ralf Arnold vom Förderverein Nürnberger Felsengänge, "wir bedauern dies für all jene, die keine Karten mehr bekommen und bitten um Verständnis."

Außerdem stoße man personell an die Grenzen, zwölf Führer erklären den Interessierten die Bunkeranlage in 15 Meter Tiefe. Die Teilnehmer müssen neben ihren Tickets auch einen Mund-Nasen-Schutz mitbringen. Der Bunker war zwischen 1964 und 1977 errichtet worden, also zur Zeit des "Kalten Krieges", als man in Mitteleuropa einen atomaren Angriff befürchtet hatte..

Nur 14 Tage Aufenthalt

In den Schutzräumen an der Krebsgasse sollten 1885 Menschen Unterschlupf für 14 Tage finden. Danach hätten sie den Bunker verlassen müssen, weil die Vorräte an Essen sowie die Stromversorgung (auch für die lebensnotwendigen Luftfilter) nur für diesen Zeitraum ausgelegt waren.

Wer keine Karte für die Führungen ergattert hat, muss trotzdem nicht auf Eindrücke aus der Unterwelt verzichten. Die Bildergalerie gewährt einen virtuellen Rundgang durch die heute unter Denkmalschutz stehende Anlage.

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