Antisemit totgeschlagen: Faustschläge gegen Schläfe?

Nürnberg - Weil er einen mutmaßlichen Antisemiten am Nürnberger Hauptbahnhof totgeschlagen haben soll, muss sich ein 32-Jähriger seit Dienstagmorgen vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge.

Das betrunkene Opfer hatte im Juli eine nachgeahmte Reichskriegsflagge geschwenkt und antisemitische Parolen gerufen. Der Angeklagte und seine Begleiter hatten den 41-Jährigen aufgefordert, ihnen die Flagge zu geben. Als der Mann dies nicht tat, soll der 32-Jährige ihn mit der Faust gegen die Schläfe geschlagen haben. Der 41-Jährige erlitt einen Atem- und Herzstillstand und eine Hirnschwellung, an der er starb. Der Angeklagte selbst bestreitet, den Mann gegen die Schläfe geschlagen zu haben. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, er habe den Mann an der unteren Gesichtshälfte getroffen.